Mittwoch, 18. Juli 2012

Emily wird schrullig, Alec mutiert zum Greis. Oder: Plotten nervt!

Hallöchen,


irgendwie habe ich derzeit mein Mitteilungsbedürfnis nicht mehr ganz im Griff, deshalb nerve ich meine werten Leser nun mit Neuem aus Duisburg. *gg*
Eine kleine Leseprobe wird's auch geben, Ihr sollt ja endlich auch mal was von meinem Blog haben (oder so ähnlich).

Zu dem neuen Jugendroman also nun ein paar Worte.


Ich habe seit einiger Zeit die Idee für eine Serie mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Episoden in Romanlänge im Kopf, die alle im Grunde nur eines gemeinsam haben:
Die Geheimorganisation "W.i.n.G.S." spielt in allen eine Rolle.


W.i.n.G.S. steht für (Eine) Waffe ist nicht (des) Genialen Schwert, was witzigerweise auch auf Englisch funktioniert ((A) weapon is not (a) genius' sword). Cool, oder?


Was das genau und im Einzelnen bedeutet, werde ich erst einmal nicht verraten, aber ich erzähle Euch etwas über die Hauptpersonen des ersten Bandes, der, wie schon gesagt, in sich abgeschlossen sein wird.


Emily wird in 14 Tagen achtzehn und gehört zur Familie Haberstedt.
Die Haberstedts sind bei allem was sie tun relativ erfolgreich, haben das Glück mehr oder minder gepachtet, doch natürlich kann ein solcher Umstand nicht aus dem Nichts auftreten.
Vor vielen Jahren machte ein Haberstedt einen Deal mit einem fremden Wesen aus einer Welt jenseits der Traumbarrieren, 
Dieses Wesen erhält als Bezahlung für den zugesicherten Erfolg des Familienclans eine Bezahlung, die alle achtzehn Jahre eingefordert wird: Ein Mädchen aus dem Clan muss an seinem achtzehnten Geburtstag über die Schwelle des Traumreiches gehen und dort bleiben. 
So geschieht es seit etlichen Jahrzehnten und natürlich ist Emily in diesem Jahr die Einzige aus der gesamten Familie, die achtzehn wird.
Der 24. Juni (und damit Emilys Geburtstag) rückt immer näher und mit jeder Nacht werden die Träume, die Emily auf den kommenden Übergang vorbereiten sollen, abstruser und seltsamer.
Immer wieder rennt sie durch einen endlos langen Flur, von dem etliche Türen abgehen, und immer wieder sieht sie einen großen, dunklen Verfolger hinter sich. Das Einzige, was Emily weiß, ist, dass am Ende dieses Alptraumflurs die Wahrheit auf sie wartet.
Dazu kommen Veränderungen an ihr, die sich nach den Träumen in ihrer jetzigen Welt manifestieren.


Alec ist zweiundzwanzig, der Großcousin von Emily und ein sogenannter 'Verräter', denn seine Eltern Pete Donoghue und Elke, geborene Haberstedt, sind vor etwa zehn Jahren mit ihm in die Vereinigten Staaten abgehauen und haben sich vom Familienclan losgesagt.
Obwohl Alec so zu einer Persona non grata für die Haberstedts wurde, hat er es sich in den Kopf gesetzt, Emily zu retten.
So trifft er Emily im Münsterland in der Nähe des Gutshofs, an dem alle Fäden der Urgroßeltern Hannelore und Martin Haberstedt zusammenlaufen, und versucht, ihr Vertrauen zu gewinnen.


Ein für Alec recht peinlicher Umstand sorgt dafür, dass er geschnappt wird und Emily nicht mehr helfen kann, denn wer hätte von einem Spezialagenten der W.i.n.G.S. erwartet, dass er sich bei einer simplen Observation einkassieren lässt?


Alecs Eltern reisen an, Emily soll nach Australien reisen, ihre Eltern verabschieden auf auf seltsame Art von ihr und langsam aber sicher begreift das misstrauische Mädchen, dass ihr Großcousin wohl doch die Wahrheit gesagt haben muss.


Doch alles kommt anders, als Emily erfährt, wer ihr Verfolger ist. Alec stirbt in ihrem Alptraumflur, der überirdisch gutaussehende Skyliet macht ihr eindeutige Avancen und Einhörner reitende Mädchen aus Ölgemälden fangen an, mit ihr zu sprechen.


Unter Bewachung in einem Schlaflabor wagt Emily ein letztes Experiment: Sie will noch einmal in die Traumwelt.
Als sie den Übergang dorthin viel zu früh überquert, landet sie in den Steppenebenen des südliches Reiches und ahnt nicht, dass die Zeit hier anders verläuft. Ein Tag in ihrer Heimatwelt ist ein Monat im Reich der Träume, die im Übrigen alles andere als märchenhaft sind.


Emily macht sich auf die Suche und will Rache für Alecs Tod. Doch wie rächt man sich, wenn man Waffen verabscheut? Wenn man nicht einmal ein Schwert anfassen will?


Meine Güte, nun hab ich aber echt viel erzählt ... verratet mir doch mal: Macht Euch das neugierig oder klingt das alles öde?




Hier noch eine kleine Szene als Leseprobe (Achtung, noch nicht fertig überarbeiteter Text!)


Emily stand wieder einmal in ihrem Alptraumgang und sah sich um. Da hinten, etwa 50 Meter weit entfernt, war Alec, ihr Verfolger. Sie blickte in die andere Richtung und entdeckte nur den leeren Flur mit seinen ungezählten Türfluchten. Dann begriff sie, dass Alec keineswegs auf der Stelle rannte. Sie wandte ruckartig den Kopf und stieß einen leisen Schrei aus, als ihr klarwurde, dass er sich bewegte. In affenartiger Geschwindigkeit. Und zwar geradewegs auf sie zu!
Sie keuchte und rannte los.
Nein, sie wollte weder seine blauen Augen sehen noch von ihm geschnappt werden!
Das Blut rauschte durch ihre Ohren, sie bekam innerhalb kürzester Zeit Seitenstechen und schaffte es nicht, ihren Atem in einen gleichmäßigen, ruhigen Rhythmus zu bekommen. Sie hörte nichts anderes, als ihre eigenen Schritte und sah zufällig an sich hinab, als sie aus dem Tritt kam.
Sie war ja nackt! Der Schreck über diese Tatsache hatte keine Zeit, sich ihrer Gedanken zu bemächtigen, sie schaffte es unter größter Anstrengung, etwas zu murmeln: „Ich hab Klamotten an!“ Dieser Befehl wirkte. Eine Schlafhose und ein Shirt schlabberten augenblicklich um ihren Körper. Sie wurde wieder schneller, atmete ruhiger und war unglaublich erleichtert. „Turnschuhe!“, fügte sie kurzatmig hinzu und wurde noch schneller, als sie das Gehwerkzeug an ihren Füßen spürte.
Das Gefühl von leichtem Triumph verschwand so schnell, wie es gekommen war: Vor ihr, keine fünf Meter entfernt, stand der Fremde mit dem Engelsgesicht. Und diesmal, so entschied sie, sah er wahrhaftig aus, wie man sich einen Engel vorstellen müsste.
Sein hellblondes Haar stand auf eine wirre, unheimlich sympathisch nachlässige Art um seinen Kopf, seine Gesichtszüge waren ebenmäßig, blass und wirkten durchscheinend. Er wirkte zerbrechlich, fand sie, während sie abbremste und ihn wie hypnotisiert anstarrte. Er war wirklich größer als Alec und er wirkte freundlicher. Seine Kleidung erschien ihr seltsam kriegerisch. Er trug einen hellbraunen, ledernen Brustharnisch über einem weißen, langärmeligen Hemd mit halboffener Schnürung am Hals. Dazu ebenso hellbraune Lederhosen, die in schwarzen Schaftstiefeln steckten. Er sah über sie hinweg, lächelte das unwiderstehliche Lächeln eines Siegers. Seine Lippen sahen weich aus, Emily konnte sich des Wunsches nicht erwehren, dass genau diese Lippen sie küssten.
Sie hatte keinen Gedanken mehr frei für ihren Verfolger, dachte nicht an die Gefahr, der sie innerhalb von Sekunden ausgesetzt sein würde. Sie lächelte und trat einen weiteren Schritt auf den Fremden zu, der wirkte, wie ein Märchenprinz.
„Emily! Emily!“, hörte sie zu ihrem eigenen Erstaunen eine weibliche Stimme und spürte, wie jemand an ihren Schultern rüttelte.
© Nathan Jaeger 

Meinungen erwünscht!
Grüße und eine schöne Restwoche


Nathan







3 Kommentare:

  1. Also "Eine Waffe ist nicht des Genialen Schwert" ist schon ein sehr gewagter Genitiv xD
    Habe einige Momente gebraucht bis ich die Bedeutung kapiert habe^^

    Die Leseprobe gefällt mir aber eigentlich ganz gut, überhaupt die Idee mit dem Ankleiden im Traum.

    Den Begriff "affenartige Geschwindigkeit" solltest du allerdings nochmal überdenken wenn du mich fragst :D Da gibts literarisch wertvollere Begriffe für "schnell" :P

    Lg Misty

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  2. Hi Misty,
    du hast recht, ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass der Text noch fast im Originalzustand ist (vor etwa drei Jahren geschrieben). Seitdem habe ich HOFFENTLICH (!!!) was an meiner Schreibe verbessert *gg*

    Ich mag den Genitiv übrigens. Wir wollen's ja nicht zu einfach machen für die Leser :D

    Das ist übrigens die Story, für die ich den Hund als Cover bräuchte *dumdidum*

    LG Nat

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  3. och bist auf das "affen"-Affix fand ich die Schreibe nicht schlecht ;)

    Joa, wegen des Hundebildes können wir ja nochmal via Mail in Kontakt treten, da bräuchte ich natürlich dann auch Ausschnitte des Textes, wo diese vorkommen...und ich weiß nicht ob dir mein Zeichenstil/Malereiski überhaupt gefällt xD

    Schönen Gruß (auch an die Rattos)

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