Sonntag, 12. August 2012

Anja und die Wünsche

Hallo zusammen,

ich hecke grad einen neuen Roman aus, Genre: Urban Fantasy, Altersklasse: Young Adult

Anja Sattler heißt die Protagonistin, die im väterlichen Restaurant als Servicekraft arbeitet, und kurz nach ihrem 21. Geburtstag ein Geschenk von "Omama" Amalie Sattler bekommt: Ein Buch mit speziellen Rezepten, die Magie bewirken.

Dass schon mit dem ersten Rezept und dessen Folgen das blanke Chaos in Anjas Leben einzieht, dürfte klar sein.

Leseprobe:



Gegen Mittag stand Anja auf. Als ausgeschlafen konnte sie sich zwar nicht bezeichnen, aber der Anruf bei Omama, der hoffentlich aufklären würde, was am Dienstag passiert war, und wieso sie das Rezeptbuch bekommen hatte, stand an.
Noch in ihrem Nachthemd wählte sie Amalie Sattlers Nummer.
„Hallo Anja. Es freut mich, dass du mich alte Frau nicht schon im Morgengrauen angerufen hast.“
„Omama, du stehst mit den Hühnern auf, das wäre also gar nicht so tragisch gewesen“, versetzte Anja gähnend.
Amalie lachte. „Das ist wahr, aber meine Enkelin steht erst mit den Mittagsblumen auf, nicht wahr?“
„War ne lange Nacht gestern. Hab doch mein freies Wochenende. Du kannst dir sicher vorstellen, wann ich ins Bett gekommen bin.“ 
„Anständige Leute kommen im Hellen nach Hause … so gegen sieben Uhr morgens“, beschied Amalie ihr und kicherte. „Aber deswegen rufst du ja nicht an, Kind. Also? Hast du ihn getroffen?“
Diese Frage irritierte Anja. Erstaunt nahm sie den Hörer vom Ohr und sah ihn an, dann besann sie sich und fragte: „Wen, ihn? Ich dachte, du fragst mich, wie die Mousse geworden ist!“
„Wenn du ihn getroffen hast, war die Mousse perfekt, Kind. Also raus damit: Hast. Du. Ihn. Getroffen?“
Juhu! Orakelstunde, schnaubte Anja in Gedanken. Laut sagte sie: „Wenn du mir nicht sagst, von wem du sprichst, kann ich dir kaum die richtige Antwort geben, Omama!“
Diese Zurechtweisung reizte Amalie nur zu einem weiteren Lachen. „Dass ich nicht Niels oder deinen Vater meine, dürfte wohl klar sein. Na los, erzähl‘s deiner alten Omama! Wie sah er aus?“
„Wer?!“
Allein das scharfe, tiefe Einatmen von Amalie klang schon wie ein Vorwurf. „Kind, du hast die Mousse gemacht, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass du jedes notwendige Talent besitzt, um sie gelingen zu lassen. Und noch dazu weiß ich, dass du sie niemals weggeworfen hättest, ohne davon zu naschen. Und nun will ich alles Ungewöhnliche wissen, was seitdem passiert ist!“
Anja schnaubte unwillig. „Ach so, du meinst, so Sachen wie eine Mousse au Chocolat, die unerlaubterweise ein Herzchen für mich macht?“
„Es hat also geklappt. Hm …“
„Was: ‚Hm‘?“
„Die Mousse ist eine Art … Bringdienst, Kind. Wenn du von ihr gegessen hast, ist jemand in dein Leben getreten, der eine sehr wichtige Rolle spielen wird. In deiner Zukunft, meine ich.“
„Aha?“
„Also wirklich, Anja! Du hast das Rezeptbuch nicht geerbt, weil du dich in den letzten Jahren derart begriffsstutzig benommen hast. Holst du das ausgerechnet jetzt nach?“
„Nein. Aber warte mal … Da war was mit nem Typen … Sogar zweimal.“
„Wie sah er aus?“
„Er war nur ein Gast, am Montag, glaube ich. Ein Mitglied einer Marschkapelle, die urplötzlich reinschneite. Na ja und heute Morgen hat er mich nach Hause begleitet von der Disko aus.“ 
„Das war jetzt nicht wirklich eine Beschreibung seines Aussehens …“
„Na gut, wenn du es unbedingt wissen willst: Er heißt Stefan, ist 25, Student, sieht ziemlich gut aus und weiß das auch ganz genau. Braunes Haar, grün-braune Augen, nettes Lächeln … Zufrieden?“
„Hm … Also hat es geklappt und du hast ihn getroffen. Das ist gut, wirklich gut! Ich wusste, du bist eine echte Sattler!“
„Also wenn wir das jetzt geklärt hätten, dann wüsste ich gern, wieso die Mousse solche Sachen gemacht hat. Und wieso ich das machen konnte. Und wieso ich es machen sollte. Und dann kannst du mir auch gleich noch verraten, woher ich wissen soll, wann ich welches Rezept machen und wem ich davon zu essen geben soll.“
Amalie beantwortete geduldig jede einzelne Frage ihrer Enkelin. Zwei volle Stunden telefonierten sie, und Anja war am Ende nicht viel schlauer als zuvor.

Wie immer freue ich mich über Meinungen :)

Ach ja, es wird, wenn ich es tatsächlich in Kürze (nur noch ein Kapitel muss ich schreiben) fertig bekomme, recht zeitnah ins Korrektorat geschickt und vermutlich im September erscheinen. (Mit etwas Glück sogar in mehreren Ebook-Formaten)

Oh, fast vergessen: Das Ganze gilt natürlich nur, wenn ich möglichst bald ein passendes Cover finde ...


Grüße Nat

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