Freitag, 2. Dezember 2022

[Leseprobe] Daddys Vermächtnis - Der erste Fall für Brady & Wolf

 

Brooks ~ Jagdzeit

Ich liege bäuchlings im Gestrüpp und betätige wieder und wieder den Auslöser meiner Kamera. Für dieses Motiv würden andere vermutlich morden, aber von mir, Brooks Ewing, erwartet man solche Bilder.

Wer in Kanada eine Dokumentation über Wölfe machen will und dazu eine Fotostrecke benötigt, fragt mich.

Dabei sind Wölfe nicht die einzigen Wildtiere, die ich fotografiere.

Momentan ist mein Objektiv allerdings wirklich auf diese wunderschönen Caniden gerichtet.

Eine im Gras liegende Fähe mit drei Welpen, die um sie herumtoben und sich gegenseitig in die winzigen Ohren beißen.

Der Anblick entlockt mir ein Lächeln.

Unbestritten, ich mag Wölfe!

In diesem Fall sind es die sehr groß wachsenden Mackenzie-Wölfe, die hauptsächlich in der Westhälfte Kanadas vorkommen.

Die beinahe schwarze Wölfin und ihre noch sehr gescheckt aussehenden Jungtiere, die etwa zwölf Wochen alt sein dürften, sind keine drei Meter von mir entfernt und nehmen mich dennoch nicht als Bedrohung wahr.

Woran genau das liegt, weiß ich nicht, denn auch wenn ich ein wenig ungewöhnlich bin, wäre meine Andersartigkeit eigentlich ein Grund für pure Aggression mir gegenüber.

Wölfen droht in British Columbia ständig große Gefahr durch Menschen, denn sie sind zum Abschuss freigegeben.

Für mich eine traurige Realität, die sich aber aus der starken Population ergibt.

Meine Waffe ist jedoch eine Digitalkamera, kein Gewehr.

Vielleicht macht das schon den entscheidenden Unterschied?

Genervt schüttle ich den Kopf, weil ich darüber nicht nachdenken will.

Ich bin hier, um Fotos zu machen, nicht um mein Selbst zu ergründen.

Ein leises Knistern neben dem Gebüsch, unter dem ich größtenteils liege, lässt mich die Kamera senken und den Atem anhalten.

Der rasche Blick nach vorn verrät mir, dass sowohl die Fähe als auch ihre drei Welpen noch dort sind, weshalb ich den Kopf nach rechts drehe und innerlich fluche.

Logisch, die Wolfsmutter ist das Alphaweibchen des Rudels und sie wird niemanden außer ihrem Gefährten so nah an ihren Nachwuchs lassen.

Ebenjener steht, interessiert an meinem Hosenbein schnüffelnd, da und scheint sich nicht darüber klar zu sein, was er mit dem in Wald-Camouflage eingefärbten Stoff tun soll.

Ruhig atme ich durch und drehe mich, die Kamera in der Linken, auf die Seite, um ihn zu mustern.

Geez, der Alpharüde ist ein ausgesprochen stattliches Exemplar und dürfte um die achtzig Kilo wiegen, also locker fünfundzwanzig Kilo mehr als ich.

Mackenzie-Wölfe sind die größte Unterart aller Wolfsgattungen und der Rüde neben mir misst von Nasen- bis Schwanzspitze ganz sicher über zwei Meter.

Er hat eine schwarze Decke, während seine langen Beine in Braun und Schwarz gescheckt sind.

Stünde ich direkt neben ihm, wären seine Schultern auf Höhe meines Beckens, sein Kopf auf Höhe meines Bauches.

Mir wird ein wenig anders, auch wenn ich aus den vergangenen Jahren weiß, dass ich derartige Begegnungen immer unbeschadet überstanden habe, weil ich eben nicht bedrohlich wirke.

So nah ist mir allerdings noch kein wild lebender Wolf gekommen!

Sollten er und seine Gefährtin beschließen, dass ich nun doch eine Gefahr bin, habe ich schlicht keine Chance – egal in welcher Gestalt.

Um den neugierigen Rüden von diesem für mich tödlichen Entschluss abzubringen, bleibt mir nur, möglichst unterwürfig zu sein und genau das auch durch meine Körpersprache zu zeigen.

Also weiter auf den Rücken rollen und den Blick senken.

Die Kamera in meiner Hand richte ich auf ihn, ohne sie großartig zu heben, und betätige auf gut Glück den Auslöser.

Solche Fotos habe auch ich noch nie geschossen und sie wären verdammt viel Geld wert!

Der Rüde kommt näher, schnüffelt nun auch an meiner Weste und wirkt noch immer eher neugierig als aggressiv, weshalb ich es schaffe, mich ein wenig zu beruhigen und den Finger auf dem Auslöser zu halten.

Seine feuchte Nase ist nur noch Zentimeter von meiner entfernt, mein Blick wieder gesenkt, deshalb zucke ich zusammen, als er mich plötzlich anniest und danach von mir ablässt.

In einem kleinen Bogen, den die Alphawölfin zu dieser Zeit des Jahres ganz sicher auch von ihrem Gefährten einfordert, umrundet er sie und ihre Welpen, und ich rolle zurück auf den Bauch, um alles in Bildern festzuhalten.

Sie belauert ihn ganz anders, als sie meine Anwesenheit beachtet hat, vielleicht ist auch das Teil seiner Entscheidung gewesen, dieses komische Menschlein im Gebüsch in Ruhe zu lassen?

Die zwei sind nicht die Anführer ihres Rudels, weil sie Fehlentscheidungen getroffen oder eigenmächtig gehandelt haben.

Eine Sache, die ich an Wölfen und ihrer Lebensstruktur zugleich sehr liebe und verabscheue.

Verrückt, ich weiß, aber es hat eben persönliche Gründe.

Jetzt nur nicht wieder abdriften!

Ich mache noch ein paar Fotos, dann ziehe ich mich langsam zurück. Stück für Stück auf allen vieren, bis ich den nötigen Abstand erreicht habe und aufstehen kann, ohne dass mich jemand als Bedrohung ausmacht.

Gemütlich wandere ich mehr als eine Stunde lang zurück zu meinem Zeltplatz und überlege, ob ich jetzt schon zusammenpacken sollte.

Ein Blick auf meine Uhr verrät, dass ich noch ein paar Stunden habe, bevor ich mit meiner Ausrüstung wieder am Parkplatz nahe dem Garibaldi Lake sein sollte.

Außerdem habe ich Hunger.

An meinem getarnten und gut abgesicherten Zelt angekommen, lege ich die Kamera weg und kümmere mich darum, meinen mittlerweile knurrenden Magen zu füllen.

Während der Gaskocher das Wasser für meine gefriergetrockneten Nudeln mit Tomatensoße erhitzt, sehe ich mir die heutige Ausbeute an.

Erst zu Hause in Nord-Vancouver werde ich die Dateien auf meinen Laptop ziehen und mir in Ruhe alle Details ansehen können, aber speziell die letzten Bilder will ich checken. Ich habe schließlich noch keine Ahnung, ob ich den an mir schnüffelnden Alpha in brauchbarer Weise drauf habe, oder nicht.

Ha! Die Serienbilder sind tatsächlich scharf und zeigen, wie nah er mir gekommen ist!

Ich freue mich sehr darüber und überlege bereits, welchem der zahlreichen Magazine, für die ich freiberuflich arbeite, ich die Bilder anbieten will. Auch wenn ich sie zuerst immer dem National Nature Magazine anbiete, weil das vertraglich so geregelt ist, kämen auch einige andere Hefte infrage.

Nach dem Essen beginne ich mit dem Abbau, verstaue alles in und an meinem Rucksack und mache mich auf den etwa zwei Stunden dauernden Fußmarsch durch die Berge zurück zum Parkplatz.

Direkt am Garibaldi Lake wären zwar auch Möglichkeiten zum Campen gegeben, aber da sind zu viele Touristen. Für Fotos, wie ich sie machen will, muss ich eben ein paar Meilen Wanderung in Kauf nehmen.

Wenn ich mehr Zeit habe, fahre ich deutlich weiter nördlich ins Interior Plateau von British Columbia oder mache einen ausgedehnten Hike durch die Landschaften von Vancouver Island, aber da ich am morgigen Montag ein Treffen mit einem Redakteur habe, war diesmal nur eine Woche Aufenthalt im Wald möglich.

Am Parkplatz angekommen, sehe ich, dass noch einige Autos dort herumstehen. An manchen sind Touristen gerade dabei, ihre Ausrüstung zu verstauen, Kinder einzufangen und abzufahren.

Ich stehe noch an der geöffneten Heckklappe meines Geländewagens und räume gewohnheitsmäßig die Kameratasche aus dem Rucksack in eine Metallkiste im Kofferraum um.

Das mache ich immer so. Die Kiste ist fest verzurrt und ziemlich bruchsicher. Sollte ich also jemals einen Autounfall haben, werden die Fotos, die ich zuletzt gemacht habe, in jedem Fall überleben.

Zu meiner großen Freude steht noch ein Verkaufswagen auf dem Platz – ich brauche dringend einen Kaffee!

Heckklappe zu, losschlendern.

Minuten später kehre ich, an einem To-go-Becher schlürfend, zurück zu meinem Wagen und sehe neugierig auf, als ich einen lauten Fluch höre.

Owen ~ Wutwanderung

Ungeduldig zerre ich um fünf Uhr morgens meinen für solche Fälle immer fertig gepackten Wanderrucksack aus dem Abstellraum neben meinem Schlafzimmer und stürme die Treppe hinunter.

Im Büro schreibe ich eine Nachricht für Michelle, meine Haushälterin, damit sie sich keine Sorgen macht. Sie ist zwar nur zwölf Jahre älter als ich, aber in Ermangelung einer eigenen Familie behütet sie mich, als wäre ich ihr Sohn.

Dieser Gedanke entlockt mir ein kurzes Lächeln, ehe meine grottenschlechte Laune es wieder vertreibt.

Mit dem Geländewagen fahre ich zur Auffahrt der Route 99, dann weiter bis zum Garibaldi Lake.

Nach einer guten Stunde Fahrt stelle ich den Wagen auf einem der großen Parkplätze ab. Erstaunt nehme ich zur Kenntnis, dass außer meinem noch ein Fahrzeug auf dem Schotterplatz steht. In der Regel bin ich um diese Uhrzeit der einzige Wahnsinnige, der sich hier rumtreibt. Die Sonntagsausflügler erscheinen frühestens um zehn Uhr.

Egal! Rucksack schultern und dann marschieren. Meine miese Stimmung werde ich nur durch eine lange, kräftezehrende Wanderung los.

Inzwischen ist die Sonne aufgegangen und verleiht dem See einen rotgoldenen Schimmer. Der Anblick ist wunderschön und sollte einem das Herz weiten. Funktioniert bei mir heute nicht.

Abrupt wende ich mich um und folge einem schmalen Pfad. Ich kenne die Gegend hier ziemlich gut. Der Weg wird mich in den dichten Wald und zu ein paar steilen Anstiegen bringen. Sie sind genau das, was ich suche.

Seit ich gestern Abend aus Calgary zurückgekommen bin, habe ich noch kein Auge zugemacht. Mein schlechtes Gewissen lässt mich nicht zur Ruhe kommen.

Die fünfzehnjährige Tochter eines mittellosen Ehepaares wurde seit zwei Wochen vermisst. Für die Polizei war das Mädchen eine typische Ausreißerin, daher unternahm man keine großen Anstrengungen, sie zu suchen.

Durch eine winzige Meldung in der Tageszeitung wurde ich auf den Fall aufmerksam und bot den Eltern sofort meine Hilfe an.

Es dauerte eine weitere Woche, ehe ich brauchbare Hinweise fand. Sie führten mich nach Calgary, auf die Spur eines polizeibekannten Sexualstraftäters.

Obwohl der Mistkerl verhaftet werden konnte, kam für das Mädchen, Melanie, jede Hilfe zu spät.

Der Gedanke an den Anblick ihrer Leiche lässt bittere Galle in mir hochkochen.

Ich hasse es, wenn Leute, die wenig Geld haben, anders behandelt werden als besser situierte. Die Polizei unternimmt kaum etwas, weil nach ihren Erfahrungswerten Kinder aus ärmeren Verhältnissen grundsätzlich erst mal als Ausreißer eingestuft werden. Den Medien ist so was meist noch nicht mal eine Nachricht wert. Erst wenn solch ein Fall böse endet, wird er auf den Titelseiten ausgeschlachtet.

Ziemlich außer Atem erreiche ich die erste Anhöhe und muss kurz pausieren. Meine Wut hat mich den Anstieg viel zu schnell nehmen lassen.

Der Stamm eines dicken Baumes, der scheinbar dem letzten Herbststurm nicht standgehalten hat, dient mir als Sitzgelegenheit. Aus dem Rucksack hole ich eine Flasche stilles Wasser und trinke in kleinen Schlucken.

Ich mag gar nicht daran denken, dass ich heute Abend Melanies Eltern aufsuchen muss.

Jemand von der örtlichen Polizei war gestern bereits bei ihnen. Sie mussten anhand eines Fotos die Identität ihrer Tochter bestätigen und wurden über den Stand der Ermittlungen in Kenntnis gesetzt.

Es wäre also nicht zwingend notwendig, dass ich noch einmal mit ihnen spreche. Schließlich habe ich mir den Fall selbst ausgesucht und ihn unentgeltlich übernommen. Aber es ist nicht meine Art, mich vor unangenehmen Dingen zu drücken.

Was mir am meisten zu schaffen macht, ist, dass ich die Informationen viel zu spät bekommen habe. Hätte mich mein Freund Scott, seines Zeichens Ermittler im Morddezernat, sofort angerufen, als das Mädchen als vermisst gemeldet wurde, hätte ich sie vielleicht noch retten können.

Den Burschen werde ich mir morgen zur Brust nehmen. Wie oft habe ich ihm schon eingetrichtert, er soll mich umgehend informieren, sobald ihm solch ein Fall zu Ohren kommt? Bin gespannt, welche Ausrede er diesmal parat hat.

Ich verstaue meine Wasserflasche, nehme dafür meine Kamera heraus und hänge sie mir um den Hals, ehe ich mich weiter auf den Weg mache.

~*~

Am Spätnachmittag treffe ich wieder an meinem Ausgangspunkt ein. Die lange Wanderung, die Stille des Waldes und etliche Fotos von buntschillernden Insekten haben meine Nerven zur Ruhe kommen lassen und ich bin wieder mit mir im Reinen.

Auf dem Parkplatz stehen nur noch wenige Fahrzeuge. Mehrere Familien mit Kindern versuchen, ihr Picknickzubehör zu verstauen, ohne ihren Nachwuchs aus den Augen zu verlieren.

An dem Wagen neben meinem lehnt ein Mann und nippt vorsichtig an einem Coffee-to-go-Becher.

Ich stelle meinen Rucksack in den Kofferraum und ziehe die Klappe herunter, um sie zu schließen. Zu spät bemerke ich, dass sich der Trageriemen meiner Kamera an der Ecke verhakt hat. Selbstverständlich reißt er und das Gerät fällt zu Boden.

„Scheiße!“, fluche ich lauthals und bücke mich, um es aufzuheben.

„Heute ist echt nicht mein Tag“, schimpfe ich vor mich hin. Das Ding ist mit der Seite auf einem spitzen Stein gelandet.

„Wegen eines kleinen Unfalls wollen Sie gleich einen ganzen Tag wegwerfen?“

Ruckartig hebe ich den Kopf. Die leicht amüsiert klingende Bemerkung kommt von dem Kaffeetrinker.

Ich unterziehe ihn einer genauen Musterung. Hellbraune Haare lugen ziemlich strubbelig unter seinem Basecap hervor. Seine ungewöhnlich dunkelgrauen Augen blitzen fröhlich.

Na, der macht mir Spaß.

„Ich würde gerne mehr als nur diesen Tag wegwerfen. Die kaputte Kamera ist nur das Tüpfelchen auf dem i“, meckere ich weiter.

Er schürzt die Lippen und drückt mir seinen Kaffeebecher in die Hand, während er mir zeitgleich die Kamera abnimmt, um sie zu untersuchen.

Ziemlich perplex starre ich den Typen an und suche nach Worten, die ihn in seine Schranken weisen.

„Hm, nur der Deckel des Batteriefachs ist herausgebrochen, das kann man ganz einfach reparieren und Ihren Fotos dürfte nichts passiert sein“, behauptet er und lächelt mich aufmunternd an.

„Und das wissen Sie woher?“, frage ich skeptisch.

Sein Grinsen wird geradezu frech, als er sagt: „Ich bin Brooks Ewing, mir gehört das Fotostudio im Westview Shopping Centre. Meine Angestellten reparieren quasi täglich solche Schäden.“

„Brooks Ewing? Der Brooks Ewing? Der Tierfotograf?“ Wer in Kanada kennt diesen Namen nicht?

„Höchstpersönlich!“ Mein Gegenüber nickt und lacht mich keck an. „Mein Ruf scheint mir vorauszueilen. Sie haben vergessen, die aufregenden Dokumentationen zu erwähnen.“

„Stimmt“, gebe ich zu. „Da lerne ich durch mein Missgeschick tatsächlich eine echte Berühmtheit kennen. Ich bin übrigens Owen Brady.“

Die Augenbrauen dieser unerträglichen Frohnatur rutschen in seine Stirn. „Der Philanthrop mit der genialen Spürnase?“

Diese Bezeichnung lässt mich hart auflachen.

„Ich glaube, niemand der mich näher kennt, würde mich so bezeichnen.“

„Wie? Spürnase?“, gibt er wölfisch grinsend zurück und ich fühle mich leicht verarscht.

„Der Philanthrop zeigt Ihnen gleich, wie gut er extrem fröhliche Menschen leiden kann“, knurre ich aufgebracht.

„Ich verrate Ihnen was: Vor ein paar Stunden hat ein etwa achtzig Kilo schwerer Mackenzie-Alpha an diesen Hosenbeinen geschnüffelt und überlegt, ob er mich fressen soll. Solange Sie das nicht überbieten können, machen Sie mir ganz sicher keine Angst mit Ihrer Griesgrämigkeit.“

Ach du Scheiße!

Ich kenne so ziemlich alle Fotos, die Ewing jemals irgendwo veröffentlicht hat und weiß, dass er immer extrem ungewöhnliche Aufnahmen schießt. Aber dass ein Wolf ihm so nahe gekommen sein soll, ohne ihn anzugreifen, halte ich für unwahrscheinlich.

„Und diese Story soll ich Ihnen glauben? Haben Sie Beweise?“, frage ich ironisch.

Er kichert. „Sie denken, ich hätte neben dem unterwürfigen auf dem Boden Herumliegen noch Zeit gehabt, meine Kamera zu zücken?“ Er mustert mich herausfordernd.

„Mister Ewing, ich kenne Ihre gesamte Arbeit. Wenn der Vorfall der Wahrheit entspricht, haben Sie sich solche Aufnahmen nicht entgehen lassen, egal wie gefährlich die Situation war.“

Er muss doch nicht meinen, dass er einen erfahrenen Profiler hinters Licht führen kann …

„Da ist sie ja, die Spürnase!“, feixt er und hebt die Kamerateile etwas an. „Ich kann sie mitnehmen und Sie holen sie sich morgen repariert im Laden ab, dann zeige ich Ihnen, wie waghalsig ich heute war.“

„Okay, ich nehme Sie beim Wort. Aber ich warne Sie. Wenn ich aufkreuze und Sie glänzen durch Abwesenheit, dann lernen Sie den richtigen Griesgram kennen.“ Ich lasse meinen Worten ein süffisantes Lächeln folgen, damit er weiß, dass ich es ernst meine.

„Sie haben eine merkwürdige Art, sich für die Reparatur Ihrer Kamera zu bedanken“, quittiert er ungerührt. „Sie können den Kaffee behalten!“

Der Kerl dreht sich einfach um und lässt mich blöde stehen. Während er ins Auto steigt, brülle ich ihm hinterher: „Ich bezahle die Reparatur, keine Sorge!“

Laut lachend fährt er an mir vorbei und besitzt die Unverschämtheit, mir die ganze Zeit zuzuwinken.

Kopfschüttelnd steige ich ins Auto und fahre nach Hause. Allerdings habe ich vorsorglich die Nummer seines Fahrzeugs in mein Handy getippt.

So fröhliche Menschen wie Brooks Ewing sind mir ein Gräuel. Sie nehmen nichts und niemanden ernst und merken dabei auch nicht, wie sehr sie anderen damit auf die Nerven gehen.

Ich verdränge die Gedanken an ihn und beschließe, Scott heute schon anzurufen. Mir doch egal, dass Sonntag ist und er dienstfrei hat. So kann ich mir während der langweiligen einstündigen Rückfahrt die Zeit damit vertreiben, ihn zusammenzuscheißen.

Scott und ich kennen uns seit Kindergartenzeiten. Er hat sich im Laufe der Jahre an meine grobe Art gewöhnt und steckt sie immer locker weg. Je unfreundlicher ich werde, desto mehr lacht er mich aus. Im Grunde ist er vom Typ her ähnlich wie Brooks Ewing.

Wieso kommt mir dieser Kerl wieder in den Kopf? Ich habe doch beschlossen, nicht weiter an ihn zu denken, weil mir seine Art auf die Nerven geht.

Wie erwartet, redet Scott sich damit heraus, dass er von der vermissten Melanie erst gehört hat, als ich mich schon um den Fall gekümmert habe. Wir verabreden uns für nächste Woche zum Abendessen bei mir, dann lege ich auf, da ich die Einfahrt zu meinem Haus erreicht habe.

Michelle erwartet mich bereits in der geöffneten Haustür. Sie hat meinen Wagen sicher vom Küchenfenster aus gesehen.

„Guten Abend Michelle. Ich muss gleich noch mal weg.“

„Guten Abend Owen. Aber vorher wirst du etwas essen. Du hast heute Morgen noch nicht mal gefrühstückt und wie ich dich kenne, hast du dir unterwegs auch nichts Essbares besorgt.“ Ihr strafender Blick würde selbst hartgesottenere Kerle als mich einschüchtern.

„Lass mich nur schnell duschen und mich umziehen, dann komme ich zu dir in die Küche. Ich habe keine Zeit, mich großartig im Esszimmer niederzulassen.“

Ich eile an ihr vorbei und ignoriere das unzufriedene Gebrummel.

Knapp eine halbe Stunde später sitze ich wieder im Wagen und mache mich auf den Weg zu den bedauernswerten Eltern des toten Mädchens.

[Krimi] Daddys Vermächtnis - Der erste Fall für Brady & Wolf

 

Der Fund zweier zerstückelter Leichen erschüttert den nördlich des Burrard Inlet gelegenen Teil von Metro-Vancouver.

 ~*~

 Die Polizei von Vancouver konsultiert in solchen Fällen Owen Brady, einen der erfolgreichsten freiberuflichen Ermittler Kanadas, um dabei zu helfen, den Tätern schnellstmöglich das Handwerk zu legen.

 Owen, der gerade erst frustriert von einem verlorenen Wettlauf gegen die Zeit zurückgekehrt ist, trifft auf einer Wanderung durch die Natur den in seinen Augen unerträglich fröhlichen Tierfotografen Brooks Ewing, was seine Laune nur weiter verschlechtert.

Die herausfordernde Art, wie dieser Ewing mit ihm umgesprungen ist, kann Owen nicht so einfach wegstecken.

 Umso entspannter ist er, als die Polizei ihn wegen der Mehrfachmorde ins Boot holt und ihm Ablenkung bietet.

Während der Ermittlungen sieht er an fallrelevanten Orten immer wieder einen cremefarbenen, sehr großen Hund mit blauem Halsband, der seine Neugier weckt.

Was hat es mit dem Tier auf sich und wieso sitzt der Hund plötzlich verletzt in seinem Garten?

Innerhalb kürzester Zeit findet Owen in Sunny, wie er den exzentrischen Vierbeiner tauft, einen Freund und Gefährten, der ihn sogar bei den Ermittlungen im aktuellen Fall unterstützt.

Sunnys Spürnase erweist sich als sehr wertvoll, weckt jedoch zeitgleich großes Misstrauen in Owens Umfeld.

Wem gehört der Hund und … hat er gerade genickt?!






Mit Brady & Wolf haben Gerry und ich in ein neues Genre gestartet, von dem wir nicht wussten, inwiefern es uns wirklich liegt und ob unsere Leserschaft es mag.

Den bisherigen Rezensionen nach, sieht es so aus, als würden weitere Fälle folgen können. :)

Zu Kaufen/Leihen gibt es den ersten Fall hier: KLICK



Donnerstag, 7. April 2022

[Making of] Die Wahrheit – Club Loveshack

 Die Wahrheit – Club Loveshack

 

Wörter: ca. 110.000

Erscheinungsdatum: 10.3.2022

Schreibzeit: ca. 8 Wochen, unterbrochen durch eine mehrmonatige Schreibpause

 

Der dritte Teil dieser Serie, ganz frisch erschienen, hatte keine Vorlage in Sachen Erotik-Kurzgeschichte, sondern da gab es einen anderen Grund für die Story.

Nachdem Die Wohnung und Die Sucht ja für mehrere nun ‚inaktive‘ Mitglieder im Club Loveshack gesorgt haben, musste ich mir Nachschub suchen und einer der Neuen war ‚Yasin‘, ein Halbtürke.

Mein Kopfkino hat sofort losgelegt und da ich wusste, Sean wird der Hauptcharakter des dritten Teils, stand recht schnell fest, worum es gehen würde.

Natürlich war Seans Job ein weiteres ‚Hindernis‘, das es auf jeden Fall zu überwinden gelten würde und schwupp, entstand der Anfang der Geschichte (bis Kapitel 28) innerhalb kürzester Zeit.

Leider gab es danach ein echtes Tief bei mir, was das Schreiben anging und erst nach Monaten ging es weiter.

Der ‚Rest‘ bis hin zum 70. und letzten Kapitel ging dann wieder ‚rubbeldiekatz‘ und am zehnten März kam es raus.

In meinen Augen ist die Geschichte eine meiner besten, aber das Urteil muss ich letztlich wohl anderen überlassen.

Das Hauptthema des Buches geht um ein Thema, das viele als Einzelfall oder Seltenheit ansehen wollen – leider ist es das nicht.

Als ich herausfand, dass ein Drittel aller begangenen sogenannten ‚Ehrenmorde‘ tatsächlich an Männern verübt werden, wurde mir ganz anders und ich war mir sicher, dass ich darüber schreiben will.

 

Cover:

Hier mussten wir verschiedene Dinge kombinieren, um alles rüberzubringen.

Schließlich wurde Seans Schreibtisch das Motiv, auf dem ‚Polaroids‘ von Yasins Arbeit und der Briefumschlag von einer gewissen Zuschrift liegen.

 

 

#NatsNähkästchen

#ausGründengeschrieben

#DieWahrheitClubLoveshack

Donnerstag, 31. März 2022

[Making of] Die Sucht – Club Loveshack

 Die Sucht – Club Loveshack

 

Wörter: ca. 63.000

Erscheinungsdatum: 28.4.2021

Schreibzeit: ca. 8 Wochen

 

Auch eine der ersten Szenen aus dem zweiten Teil des Club Loveshack, ja, die Sexszene!, war einmal als Erotik-Kurzgeschichte geplant und sollte mit der aus Band 1 (Die Wohnung) in einer kleinen Anthologie unter anderem Pseudonym erscheinen.

Durch das ‚Vervollständigen‘ des ersten Bandes tauchten neue Charaktere aus dem Club ja bereits auf und mehrere Leser baten um eine Story über entweder Sebastian oder Sean.

Sebastian alias Satan machte das Rennen und diesmal habe ich beiden Hauptpersonen eine eigene Erzählstimme gegeben.

Das Thema Sucht war hier wichtig, weil Oliver, der zweite Erzähler, in einer Art Vergangenheits-Schleife steckte, sobald er einen Orgasmus erlebt hat.

Das war die Vorgabe und letztlich wurde schnell klar, dass Sebastian auch einer Sucht erliegen musste. In seinem Fall der nach Olivers Nähe.

 

Cover:

Tja, da hat eine sehr liebe Freundin geholfen, die mit mir gehirnt hat, weil Gerry und ich ewig gegrübelt haben, wie wir ‚Sucht‘ darstellen wollen.

Schließlich kam uns die Idee, dass eine Sucht Menschen zu Marionetten macht und jene Freundin hat glücklicherweise mehrere Marionetten in ihrem Haus hängen!

So war es nur noch eine Frage der Mithilfe ihres Mannes, dass ein Foto in passender Ausführung bei mir ankam.

 

 

#NatsNähkästchen

#ausGründengeschrieben

#DieSuchtClubLoveshack

Donnerstag, 24. März 2022

[Making of] Die Wohnung - Club Loveshack

Die Wohnung - Club Loveshack 

 

Wörter: ca. 34.000

Erscheinungsdatum: 13.3.2020

Schreibzeit: ca. 3 Wochen

 

Eigentlich … war die erste Szene dieser Geschichte als reine Erotik-Kurzgeschichte für ein anderes Pseudonym gedacht.

Dann jedoch fing Lukas an zu quasseln und mein Kopf hat mit ihm gemeinsam das ersponnen, was am Ende daraus wurde.

Dass die Geschichte von ihm und Nick so kurz geraten ist, lag ganz einfach an ihrem privaten Drama, dass deutlich harmloser ist als das vieler anderer Protagonisten.

Lukas ist der Ich-Erzähler und auch der alleinige Erzähler, was zusätzlich dazu geführt hat, dass der Umfang sich in Grenzen hielt.

Grundsätzlich ist ein zweiter Erzähler immer ein Garant für einen längeren Text.

Cover:

Geplant war hier eigentlich niemals, eine Reihe zu machen, das hatte ich jedenfalls nicht auf dem Schirm, als wir überlegt haben, wie das Cover aussehen soll.

Durch den Titel der Geschichte und die Prämisse, dass sich die Handlung sehr um die Wohnung drehte, war ein Klingelschild oder eine Wohnungstür die Grundidee, aber es blieb am Ende, damit man es lesen konnte, bei der Klingel mit dem Aufdruck.

 

 

#NatsNähkästchen

#ausGründengeschrieben

#DieWohnungClubLoveshack

Freitag, 11. März 2022

[Leseprobe] Club Loveshack 3 - Die Wahrheit

 

Kapitel 1 Loveless ~ Bildende Kunst

Während ich in meinem Atelier – einem alten, großen Gewächshaus im Garten meiner Tante – stehe und eigentlich die nächste Schweißnaht an einer Metallskulptur machen sollte, fällt mein Blick immer wieder auf den Entwurf, der an der langen Pinnwand angepappt ist.

Eine Skizze für eine Statue, die Teil einer Skulptur werden soll.

Ein privates Projekt, das niemals in irgendeine Ausstellung kommen soll, weil es mir viel zu viel bedeutet.

Es ist nämlich passiert.

Das, was so überhaupt nicht in mein Leben passt. Weder in mein aktuelles noch in mein zukünftiges.

Ich. Habe. Mich. Verliebt.

[Roman] Club Loveshack 3 - Die Wahrheit

 

Man sagt, wahre Liebe wartet, doch worauf wartet sie, wenn äußere Umstände sogar das Leben bedrohen könnten?

~*~

Yasin Schneider ist als halber Türke in der türkischen Gemeinschaft Bierkens voll integriert und nicht einmal sein bester Freund weiß, dass er schwul ist.

Durch den Club Loveshack wird sein Leben einfacher, doch das ändert sich, als er sich verliebt.

Gefangen zwischen Geheimniskrämerei und seinen Bedürfnissen und Wünschen, schreibt er an die Kummerkastentante eines Frauenmagazins, die ihm Mut macht und ihn immer wieder berät.

Aber kann ihm eine Fremde wirklich helfen, seinen Weg zu gehen?

~*~

Sean, der sich sehr ausgiebig in der Wohnung des Club Loveshack vergnügt, hat keinerlei Ambitionen, etwas an seinem Status quo zu ändern.

Er liebt seinen Job, seine Freiheit und die Zwanglosigkeit seines Liebeslebens.

Aber es kommt der Tag, an dem er sich eingestehen muss, dass er ein Mitglied des Clubs deutlich näher an sich herangelassen hat, als er es jemals wollte.

Kann er aufs Ganze gehen oder wird er feige verschwinden, bevor die Dinge zu ernst werden können?

~*~

Zwei Leben, verflochten und dabei so unterschiedlich, verstrickt in Gefühle, Ängste und Gefahr. 

Am Ende heißt die einzige Frage: Wahrheit oder Flucht?


Zu Kaufen gibt es diesen dritten Teil der Reihe hier: KLICK


Donnerstag, 17. Februar 2022

[Making of] Duft der Unschuld - Tennington

 [DdU1] Duft der Unschuld - Tennington



Schreibzeit: ca. 6 Wochen

 Wörter: ca. 96.000

 Erscheinungsdatum: 24.10.2013


Grundidee:

Ein Junge auf der Flucht - DAS war die Idee hinter diesem Buch. 

 Da ich von den ganzen englischen Vornamen, die man immer wieder sieht, Abstand nehmen wollte, hat mein Protagonist, obwohl die Story in Schottland spielt, einen französischen Namen.

 Etienne Delaport hat allen Grund, vor seiner eigenen Familie zu fliehen, weil sie etwas von ihm wollen, das er weder freiwillig noch schmerzfrei geben könnte: Leben.

 Sein Blut ist ein Jungbrunnen, kann Krankheiten und Wunden heilen und wenn er Blut verliert, leidet er Höllenqualen und altert innerlich.

 Etiennes Wohlbefinden ist für seine Familie jedoch nur von Belang, solange sie ihn ‘melken’ und für ihre Zwecke nutzen kann, was bedeutet, dass er sich nicht ‘verbinden’ darf, weil mit der Geburt des ersten Kindes die Wirkung seines Blutes versiegt.

 Zu seinem Glück trifft Etienne auf Zachary Grenders, den Buchhändler im Dorf Tennington, und erhält von ihm alle Chancen, die er sich nur wünschen könnte. Vor allem aber beendet Zacharys Großzügigkeit seine Flucht.

 Dass der unfreiwillige Held dieser Geschichte an seiner neuen Schule eine unglaubliche Bekanntschaft macht, lässt ihn weiter hoffen, dass irgendwie und irgendwann doch noch alles gut werden kann.

Yves McMillan, der Sohn eines weltbekannten schottischen Schauspielers und eines französischen Supermodels, ist auf seine Art genauso unnormal wie Etienne, allerdings nicht von Geburt an, sondern durch aktive Eingriffe in seine Entwicklung.

Duft der Unschuld - Tennington ist der Auftakt zu einer Reihe, die unter dem Banner der Geheimorganisation W.i.n.G.S steht, wobei nur die Geschichte von Etienne und Yves den Titel Duft der Unschuld tragen wird.

 Was es mit W.i.n.G.S. und der Geheimorganisation, zu der Yves Vater gehört, auf sich hat, erfährt man erst im Laufe der Geschichte.


Um alles etwas runder zu machen, und mir den Wiedereinstieg in die Geschichte zu erleichtern, habe ich in den vergangenen Wochen den ersten band in Präsens umgeschrieben und ein paar Zusammenhänge klarer strukturiert. Das Neuerscheinen werde ich entsprechend ankündigen, wenn Band 2 ‘Duft der Unschuld - Geheimsachen’ an den Start gehen kann. :)


Cover:

Das erste Cover mit einer von mir gezeichneten Person - und zeitgleich das erste Cover, auf der man überhaupt eine ganze Person und nicht nur Hände erkennen kann. :) 

 Für den zweiten Band werde ich wieder zeichnen, vermute ich. ^^ 

 

 Liebe Grüße Euer Nat


#NatsNähkästchen

 #ausGründengeschrieben

 #DuftderUnschuldTennington

 #WinGS

Donnerstag, 10. Februar 2022

[Making of] Graues Meer und blaue Sonnen

 [GMubS] Graues Meer und blaue Sonnen



Schreibzeit: ca. 3 Wochen

 Wörter: 86.600

 Erscheinungsdatum: 21.3.2013


Graues Meer und blaue Sonnen wird für mich, obwohl es weder mein erstes noch mein erstes Gay-Buch war, immer ein echter Meilenstein sein.


Für mein Leben genauso wie für meine Tätigkeit als Autor.

Als ich die Idee dazu bekam, dachte ich überhaupt nicht darüber nach, dass es im Grunde einen Teil meines eigenen Lebens umschreibt.


Grundidee: 

Was passiert, wenn ein märchenhaftes Happyend in einem Alptraum endet?

Was, wenn einer von beiden stirbt und der andere mit seiner ewigen Liebe allein bleibt.

Erholt sich das Herz?

Erholt sich die Seele?

Braucht man Hilfe dabei und wenn ja, wie sieht diese Hilfe aus?

Ich habe in einer psychosomatischen Reha im Jahre 2006 viele Menschen getroffen, die wie ich trauerten.

Um liebe, zu früh Gegangene.

Darüber zu sprechen hat diesen Menschen geholfen, während ich selbst alles verdrängt habe, um es volle acht Jahre lang in mir einzusperren.

Julius’ Lebensweg, seine familiäre Situation und auch das Timing innerhalb der Geschichte mögen von meinem Privatleben abweichen, und doch sind seine Gefühle meine.

Die Verbohrtheit, das sich Verstecken, alles negieren, was an Romantik oder auch nur atmenden, lebendigen Menschen um ihn herum war, teilen wir.

Damals, als ich es schrieb, war ich noch einige weitere Monate in der Verdrängung gefangen, habe nicht gelebt, sondern existiert. Und was ich Julius gewünscht und durch seine zweite große Liebe geschenkt habe, ist letztlich auch für mich wahr geworden.

Ich denke, das macht den tiefen Reiz dieser Geschichte für mich aus, und möglicherweise war das Schreiben auch ein Teil des unkontrollierbaren Trauerprozesses, dem jeder Mensch in seinem eigenen Tempo unterliegt.

Vielleicht auch mein eigener Wunsch nach Erlösung aus dieser tiefen Depression, ich weiß es nicht, aber in jedem Fall hat das Buch auf recht technische Art dazu geführt, dass ich meinem Phil begegnet bin.

Ich habe beim Schreiben nicht geheult, alles war dumpf und leer, obwohl ich meine Gefühle ausdrücken konnte. 

Wenn ich die Geschichte heute noch mal beim Wickel habe, weil mir alles zu viel wird und ich eine Weile abtauchen muss, lese ich sie sehr selektiv und vermeide den märchenhaften Teil, den Julius in seine Kladde schreibt zum Großteil – besonders aber den Unfall.

Ihn zu lesen ist etwas, das ich heute nur schwer ertrage, auch wenn mein eigener Phil mir hilft, für mich da ist, mich umarmt und im Hier hält.

Das Lied, das super dazu passt, obwohl ich es nicht gehört habe währenddessen ist Love Sucks – die Fantastischen Vier (Love Sucks - Fanta4)

Eine Zeile aus dem Song passt perfekt zu dem, was Julius durchleben muss:


Doch Du musst wissen, dass …

 Es nicht immer so ist, wie’s in der Zeitung steht,

 Und dass es nach dem Happyend im wahren Leben weitergeht.

 

 Wie es weitergeht, für wen und warum, habt Ihr bestimmt schon gelesen.

 Wie es für mich weiterging, wisst Ihr wohl auch ♥


Liebe Grüße aus dem Nähkästchen

Euer Nat


#NatsNähkästchen

 #AusGründengeschrieben

 #GrauesMeerundblaueSonnen



Donnerstag, 3. Februar 2022

[Making of] Ofenfrisch

 [Of] Ofenfrisch



Schreibzeit: ca. 3 Tage

 Wörter: ca. 14.000

 Erscheinungsdatum: 30.5.2015


Grundidee:

Eine Kurzgeschichte über einen Bäcker, weil ich ein wenig auf dem Handwerk-Trip war. Geschrieben habe ich Ofenfrisch, weil ich kurz zuvor Heißes Eisen - warmes Holz für eine Anthologie geschrieben hatte. Die Thematik ‘Handwerker trifft ...’ hat mich gereizt und ich habe hier noch einen Elektriker für Euch auf dem Rechner liegen, der, so ich endlich Zeit habe, auch das Licht der Buchwelt erblicken wird.

Aber hier geht es um Tio, der Brötchen verkauft, um damit seine Brötchen zu verdienen.

Er hat seine Bäckerei unweit eines innerstädtischen Gymnasiums und entsprechend viele Schüler suchen den Laden während der großen Pausen heim, um sich mit Süßkram, belegten Brötchen oder einem Getränk einzudecken.

Zudem erscheint jeden Morgen in der ersten großen Pause auch ein Lehrer, der erst seit dem beginn des neuen Schuljahres in der Stadt ist.

Tios Nichte ist seine Schülerin und findet ihren Mathelehrer Thies total genial.

Das sieht auch Tio so, aber mehr als heimliches Anschmachten ist angesichts seiner Selbständigkeit nicht drin - denkt er.

In vielen anderen Berufen ist es vielleicht egal, ob der Meister des Betriebs am selben Ufer fischt, doch gerade wenn es um Brot geht, sind die Menschen komisch, und das weiß auch Tio.

Es kommt, wie es kommen muss, bis blaues Haar und schwule Brötchen viel mehr sind, als nur der Ausdruck von persönlichem Stil und eine Beleidigung.


Cover:

 Irgendwie erklärt es sich selbst, oder? Ich habe gesucht und wurde fündig. Mir gefällt das Bild in seiner schlichten Tätigkeit sehr gut, eben weil es so herrlich selbsterklärend ist.


Das wars nun also zu Ofenfrisch. :)


Bei Fragen einfach fragen, das wisst Ihr ja schon.


Liebe Grüße Euer Nat


#NatsNähkästchen

 #ausGrünengeschrieben

 #Ofenfrisch

Donnerstag, 27. Januar 2022

[Making of] Zweifel in Worten

 [ZiW] Zweifel in Worten



Schreibzeit: ca. 6 Wochen

 Wörter: ca. 98.000

 Erscheinungsdatum: 26.5.2013


Grundidee:

Ein Dreier!

 Ich habe mir selbst die Frage gestellt, ob es für mich möglich wäre, in einer Dreierbeziehung zu leben. Im Grunde war die Geschichte also ein Gedankenkonstrukt, das ich aufgeschrieben habe.

Auch die Charaktere Sam Midhen und Gabriel Luccadatis sind aus dem Seelenwächter-Universum und werden Euch noch viele, viele Male in der Reihe begegnen.

In dieser Geschichte, die ziemlich polarisiert, haben entsprechend der Dramaturgie drei Leute eine Erzählstimme, allerdings habe ich hier noch mit personalem Erzähler gearbeitet, wohingegen ich seit einer Weile den Icherzähler bevorzuge.

Im Verlauf der Story passieren viele Dinge, die sich aus Situationen heraus ergeben, sprunghaft und rein intuitiv an den Handlungen der Protagonisten ausgerichtet.

In diesem Buch tauchen auch zwei weitere Jungs aus dem Seelenwächter-Universum auf, die auch eine eigene Geschichte bekommen haben: Colin und Vito (Seelenwächter - Band 3 - Die Freundschaft)


Cover:

 Das Cover ergab sich aus verschiedenen Versuchen mit den Augenfarben der drei Hauptpersonen Frank, Sam und Gabriel, aber erst die Hände/Arme von zwei Freunden und mir machten dann schließlich das Rennen.


Letztlich musste ich mir eingestehen, dass eine solche Dreier-Sache für mich möglich wäre, wenn sie sich ergäbe, doch in Wahrheit reicht mir mein heutiger Ehemann vollkommen aus und ich wäre auch niemals dazu bereit, ihn mit irgendwem zu teilen. (Dazu bin ich wohl zu eifersüchtig ...)



Grüße aus dem Nähkästchen


 Euer Nat


 #NatsNähkästchen

 #ausGründengeschrieben

 #ZweifelinWorten

Donnerstag, 20. Januar 2022

[Making of] Rache in Bildern

 [RiB] Rache in Bildern



Schreibzeit: ca. 4 Wochen (genau 28 Tage vom ersten Wort bis zur Veröffentlichung)

 Wörter: ca. 65.000

 Erscheinungsdatum: 12.2.2013


Grundidee: 

 Mein damaliger bester Freund sagte: “Schreib doch mal ‘ne Gay-Story.”

 Tja, und das tat ich dann. Bis dato hatte ich ausschließlich massentaugliche Urban Fantasy (hetero) fabriziert, und das werde ich auch weiterhin machen, obwohl sich mein Fokus deutlich auf queere (in meinem Fall größtenteils männliche) Charaktere verlagert hat.

Rache in Bildern war also mein erster Ausflug in die schwule Fiktion, und sie lehnt sich stark an das von mir bereits lange zuvor erschaffene Seelenwächter-Universum an.

Protagonist und einige Nebencharaktere sind direkt aus den Seelenwächtern entnommen, wobei sie Jahre nach der dortigen Handlung spielen.

So ist Valentin Jeraki, der Protagonist von RiB, nun zehn Jahre älter als bei seiner personellen Einführung in Seelenwächter - der Bruderkrieg.

Seine Geschichte ist reine Fiktion, ich glaube, er hat nicht einen einzigen meiner Charakterzüge geerbt, und macht einfach sein Ding.

Die Themen Trennung, Untreue und Rache sind hier vorrangig vertreten, werden aber durch kleine Nebenscharmützel ergänzt.

Die große Wendung in der Geschichte hat sich aus einem einzelnen Wort ergeben: ‘zaghaft’.

 Genauer gesagt lächelt da jemand zaghaft, und das dies geschah, baute sich die gesamte Story, die bisher passiert war, aber vor allem der weitere Verlauf der Geschichte genau darauf auf.

Perspektivisch musste ich nichts ändern, aber aus dem vermeintlichen Bösewicht entwickelte sich etwas vollkommen Neues, das meinem Bauchgefühl tausendmal mehr entsprach, als die ‘andere Sache’, die sich nach der Trennung zu Beginn des Buches ergeben hatte.

Das Umdenken war für mich persönlich wichtig und auch ein gewisser Lernprozess, denn die Welt ist nicht nur Schwarz und Weiß und man weiß nie, aus welchen Zwängen oder Umständen heraus jemand so oder so agiert/reagiert. 

Genau das wurde letztlich zur Prämisse der Geschichte, war aber eben nicht die Grundidee, sondern eine Folge der bereits dargelegten Ereignisse.

Man sieht, ich schreibe ziemlich aus dem Bauch heraus und irgendwie ergibt es sich, dass es am Ende (für mich) passt.

Das ist nicht immer so, aber bei diesem Buch war es definitiv so.


Cover:

Die Gulfstream habe ich eingefügt, das Foto des Himmels ist ein Abendrot, das ich aus meiner Küche im 8. Stock einer alten Wohnung gemacht habe. :)

 Ich fand es passend, weil Valentin nun mal Pilot ist und einem Piloten irgendwie der Himmel gehört. 


So, das war’s zu Rache in Bildern. Bei Fragen einfach fragen.


Grüße aus dem Nähkästchen Euer Nat


#NatsNähkästchen

 #ausGründengeschrieben

 #RacheinBildern

Donnerstag, 13. Januar 2022

[Making of] Rucksacktour - Feind im Gepäck

 [RT] Rucksacktour - Feind im Gepäck



Schreibzeit: ca. 20 Tage

 Wörter: ca. 40.000

 Erscheinungsdatum: 20.11.2018


Grundidee:

Die Rucksacktour sollte aus Feinden Freunde machen, beziehungsweise wollte ich für mich ausprobieren, ob es möglich ist, über eine lange Feindschaft hinweg vielleicht doch so etwas wie Liebe zu entwickeln.

 Die Stichworte ‘Reisen, Eis, krank’ von Steffi Hafelinchen gaben dabei das Setting als groben Rahmen vor, meine Liebe zur Toskana im Besonderen und Italien im Allgemeinen sorgte für den Rest.

 Dass es innerhalb der Geschichte quasi einen ‘Teil 2’ gibt, verdanke ich mal wieder meinen Spontaneinfällen.

 Es war mir einfach nicht genug, die zwei zusammenzubringen, sie mussten das ganze wahrhaftiger und ernsthafter - vielleicht auch erwachsener - besiegeln.  

 

Cover:

 Das Coverfoto verdanke ich der wunderbaren Monica Biel, die in ihrer Wahlheimat wundervolle Bilder vom Mittelmeer, der Landschaft und eben auch diese Wellen macht.

 Natürlich war sie so lieb, mir die Verwertungsrechte daran zu überlassen, sonst hätte ich es ja nicht benutzen dürfen ;)


 


Das war’s erst mal zur Rucksacktour - bei Fragen einfach fragen!


Liebe Grüße

Euer Nat


#NatsNähkästchen

 #ausGründengeschrieben

 #Rucksacktour

Donnerstag, 6. Januar 2022

[Making of] Gefängnisse der Vergangenheit - Zorn

 [GdV2] Gefängnisse der Vergangenheit - Zorn



 Schreibzeit: ca. 3,5 Wochen

 Wörter: ca. 71.000

 Erscheinungsdatum: 16.2.2019


Grundidee:

Eine weiteres, durch Stichworte bedingtes,  Stelldichein im Partydorf Sporken sollte es sein, und diesmal geht es um einen lange-lange gehegten Groll zwischen zwei Freunden, die zusammen mit Lasse und Anton bereits im Kindergarten eng zusammengehörten.

 Jilas Tappert, der Sohn der Betreiber des Sporkener ‘Landhotel am See’, und Raphael Waldeck, KfZ-Mechanikermeister mit eigener Werkstatt in Weidenhaus, sind beide die besten Freunde von Lasse und machen es ihm nicht allzu leicht, beiden Freunden gerecht zu werden.

 Jilas ist nach dem Abitur aus Sporken geflohen und lässt sich nur sehr selten dort sehen, weil sein Job ihn mehr oder weniger auffrisst.

 Erst die anstehende Hochzeit seines Erzfeindes Raphael bringt ihn überstürzt zurück in sein Heimatdorf  und sein Auftauchen hat viele ungeahnte Folgen.

 Beide, sowohl Raphael als auch Jilas führen seit ihrer Jugend eine sogenannte Löffel-Liste, auf der sie Dinge eingetragen haben, die sie in ihrem Leben tun wollen, bevor sie den Löffel abgeben.

 Diese Listen spielen eine große Rolle und zeigen, wie sehr beide aufeinander fixiert sind, wenn es um Bösartigkeiten geht.


Die Grundidee war, dass Jilas eine Hochzeit crashen wollte - und zwar schon immer die von Raphael.

 Was sich daraus ergibt, wie schrecklich Missverständnisse sein können und wie gefährlich Jilas’ Job tatsächlich ist, erfahrt Ihr im zweiten Band der Gefängnisse der Vergangenheit.


Cover: 

Ich wollte ein einheitliches Cover für alle Sporkenbände, lediglich die dazu verwendeten Grundfarben sollten sich verändern. Ich denke, mit diesem Coverbild ist das gelungen, aber hier gilt dasselbe wie bei Band 1 - wenn Ihr gute Ideen habt, immer her damit!


Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick: Da durch Jilas’ Umzug nach Sporken eine Menge neuer Einwohner eingetrudelt sind, wird es ganz sicher weitere Sporken-Bände geben.

De facto existieren schon Charaktere, die Protagonist und zukünftiger Partner werden sollen. ;)


Liebe Grüße Euer Nat


#NatsNähkästchen

 #ausGründengeschrieben

 #GefängnissederVergangenheitZorn

 #Sporken

 

Montag, 3. Januar 2022

[Vitos Montagsmagazin] Folge 5 - Brieffreundschaft?!

 Pfötchen!

Frohes Neues Jahr, Ihr Lieben!

Ich MUSS Euch was erzählen!

Ich hab … eine Freundin aus der Ferne!

Sie heißt Kimmy, ist ziemlich klein, so im Vergleich zu mir, und genau das ist auch der Grund, wieso sie mir vor ein paar Tagen zum ersten Mal geschrieben hat.

Die kleine Shi-Tzu-Dame steht nämlich VOLL auf große Hunde und hey, das bin ich ja wohl!

Und weil ich das alles ja hier einfach so behaupten könnte, habe ich um Erlaubnis gefragt, ob ich Kimmys Text mit Euch teilen darf.

Sie sagt, ich darf!

Deshalb hier für Euch die Nachricht, die ich bekommen habe. <3

 

@Vito, den sönen Hund bei @Gerry und @Nathan 

Huhuuu, du hübser.

Ich bins ma, die Timmy von den Oldies. Also von die Nika und Zatzie.

Is hab dich auf ein Bild desehen und is bin sa ganz varückt nach groze Hunde. Und weil sie, also die Nika, hier immer sreibt, dachte ich, ich mach das auch ma.

Wunder dich ma nich, is hab ’n kleinen Zprachfehler. Merkt man aber kaum und is auch sexy, sagt sie… du weiz zon wer.

Iz hab auch gehört, du has ’n Block.

Hab ich auch. Alzo, denk ich jedenfalz.

Weil, sie…also du weiz zon wer, zagt immer: tomm Timmy, wir dehen um ’n Block. Cool, daz der mir dehört, waz?

Deinen liest sie... du weiz zon wer... immer vor.

Aber waz iz dir eigentlis zreiben wollte: Iz war in Paradies. Echt jetz. In ein Hundeparadies.

Da gab es zo lecker Fleiz. Von Rind und Pferd und Wild und als kleine Ztücke und noch ganz groze Ztücke. Ganze Herzen von Huhn und Rind und zo. Iz hab ma ganz lieb detuckt und da hat die Frau ein Hühnerherz danz tlein geznitten und ich hab es nassen dürfen. Lägger sach ich dir.
Un wie das da deduftet hat. Da kriste Slabbafäden anne Leftzen. Zade, daz du zo weit wech wohnzt. Da tönntest du mich auf Date hin auzführen.

Oh, Oh… zie, du weiz zon wer… tommt. Is muz ma Zluss machen. Iz muz ja lieb zein.

Der Weihnachtbeagle zol ja auch nächstes Jahr tommen. Nach Weihnachten is vor Weihnachten. Iz wünz mir wieda nur ein Sleckie. Zon detrockneten Hühnerhalz. Die zind lägger. Ma zehn…

Iz spring ma hoch und leck an deinen Leftzen. Hach, du zöner grozer Hund

Kimmy


Ich habe natürlich geantwortet:

Pfötchen! Ja, hallo, hallo, Kimmy! *Augenbrauen wackeln lass* Vielen lieben Dank für deine Nachricht!

Ich mag kleine Hunde, solange sie nicht laut sind und mich grundlos anpöbeln ... wenn sie das tun, ignorier ich sie. aber eiskalt! Ich weiß schon wer hat recht! dein Sprachfehlerchen is ultrasexy und total zucker!

siehste meine Herz-chen-au-gen? 😍

Und du bist sooooo hübsch ... und ich steh ja auf Ältere ... aber sag's nich weiter! Wenn du auch mal auf meinem Blog schreiben willst - jederzeit. Ich glaub, unsere Hunderomanze auf die Entfernung käme echt gut an und wir könnten uns noch gaaaanz oft schreiben. das wär doch was, oder? jetzt wünsche ich dir und all deinen Anverwandten, Frauchen, Schatzie und eurer Hedwig und alllllllen anderen da bei euch erst mal einen guten Rutsch ins neue Jahr und dass bei euch auch nicht geböllert werden darf. Hier ist das nämlich verboten, die lauten Scheißdinger zu kaufen. Wobei ich den Krach ja echt mag, aber die meisten anderen eben nicht.

Okay, liebste Hundeknutsch-schlabber-Grüße und Pfötchen vom Vito

Meinereiner

Tja, Ihr Lieben, so fängt das an … wollen wir mal sehen, ob die Kimmy mir noch mal antwortet, was?

Ich freu mich jedenfalls schon dolle drauf und hab ihr extra ein paar kleine Leckerlis beiseite gelegt, weil sie hat ja nicht so eine Riesenschnute wie ich …

Bin ja Gent-le-määäään.

Pfötchen

Euer Vito


P.S.: Wowwwwwww, da is grade eben, wo ich doch die neue Kolumne für Euch abschicken wollte, noch eine Antwort angekommen!


Hey du Hübser,

Is hab da ne Frage: wieso wünsen die Mensen sich einen duten Ruts? Ein Ruts is doch nie dut! Das is defährlich! 

Diese Mensen. Alzo ehrlich, wenn die unz nich hätten! Sie, du weis son wer, hat mir von Nili vordelesen. Hübse Bilder waren daz. Aber is dlaube, deine Daddys haben dich nich versdanden. Aber is son! Du has es doch nich zastört! Is hab mich da dleich mit die Pfote an die Stirn defasst. 

Dein Derry-Daddy hat doch diezes tolle Buch desrieben. Sie, du weis son wer, tann es dar nich zu Seite legen. Wenn man es liezt, dann is man doch in Tanada, und da is viel Snee. Brrrr, is mag nich so Snee, weil dass so dicke Snee-tletten in mein Fell macht und is dann richtich auftauen muss. Also jedenfalls muzte dein Derry-Daddy zich richtig zputen, weil doch alle zeine Fanz es taum erwarten tonnten es zu lezen. 

Aber wie dut, daz er dis hat! Du has nämlich Ambiente für ihn demacht! Denau! Du has ihn Tanada, un zeinen Snee, inz Wohnzimma deholt! Und dafür has du Nili deopfert. Das war sooo droßartich von dir! 

Weiz du, das is auch mal ein Slitterhund war? Jaha… is war mit ihr, du weiz zon wer, unterwegz und es war zehr dlat und da bin is, huuiii, dans zön geslittert. 

Zo, is muz los! Is hab noch viel zu tun! Is slabber deine Leftzen. Deine Timmy 💞

Kimmy im Schnee

(C) 2022 Nika und Kimmy und wie immer Nathan Jaeger und Vito