Kapitel 1 Loveless ~ Bildende Kunst
Während
ich in meinem Atelier – einem alten, großen Gewächshaus im Garten meiner Tante
– stehe und eigentlich die nächste Schweißnaht an einer Metallskulptur machen
sollte, fällt mein Blick immer wieder auf den Entwurf, der an der langen
Pinnwand angepappt ist.
Eine
Skizze für eine Statue, die Teil einer Skulptur werden soll.
Ein
privates Projekt, das niemals in irgendeine Ausstellung kommen soll, weil es mir
viel zu viel bedeutet.
Es ist
nämlich passiert.
Das,
was so überhaupt nicht in mein Leben passt. Weder in mein aktuelles noch in
mein zukünftiges.
Ich. Habe. Mich. Verliebt.
Wann
immer ich die Zeichnung ansehe, macht mein Magen seltsame Sachen, mein Herz
beginnt schneller zu schlagen und ich grinse wie ein Vollhonk.
Shit,
echt!
Dabei
ist er einfach unglaublich … Perfekt!
Die
Skulptur, die zur Hälfte aus einem lebensgroßen Abbild von ihm besteht, eines
Tages irgendwo an einem geheimen Ort aufstellen zu können, ist zugleich
verheißungsvoll und beängstigend.
Ich
will ihn! Mit jeder Faser meines Seins, mit jedem Gedanken, jedem heimlichen
Wunsch.
Aber
das geht nicht. Niemals!
Nein,
wenn ich ehrlich bin, würde es durchaus gehen – in genau dem Moment, in dem ich
beschließe, mich zu outen und meinen gesamten Freundeskreis damit zu verlieren.
Halber
Türke zu sein ist schon schwer genug, aber dann auch noch schwul?
Unvorstellbar
in meinem Umfeld.
Nicht
einmal meine Eltern oder meine zwei jüngeren Brüder wissen es!
Selbstredend
auch nicht mein bester Freund oder die große türkische Clique, zu der ich
gehöre.
Ich
schätze, die meisten wären recht entsetzt, dass ich es mit Kerlen treibe …
Denn
genau das tue ich sehr regelmäßig und diese Männer sind die einzigen, die
wirklich wissen, was mich anmacht.
Ich
konzentriere mich wieder auf die Schweißnaht und trete anschließend mit einem
Grinsen von meinem neuesten Kunstwerk zurück.
Es ist
fertig und der lebensgroße Pfau aus alten Schrauben, Muttern und Metallspänen
sieht genauso aus, wie ich ihn haben wollte.
Nun
muss ich nur noch die Nähte ordentlich abschleifen und ihn dann mit meinem
kleinen Transporter zu den Nachbarn meiner Eltern bringen.
Sie
haben den Pfau für ihren weitläufigen Garten bestellt, nachdem sie die
Globus-Sonnenuhr im Vorgarten meiner Eltern gesehen haben.
Bislang
verdiene ich durch derartige Mundpropaganda ein wenig Geld dazu, um mein
Studium und die Einlieger-Wohnung im Haus meiner deutschen Tante zu finanzieren.
Zudem macht es wirklich Spaß, die Figuren entstehen zu lassen, die andere sich
später jahrelang – vielleicht sogar jahrzehntelang – ansehen wollen.
Ich
bin bereits seit einem Jahr Bachelor of Arts und habe damit das reguläre
Kunststudium absolviert, anschließend aber aus diversen Gründen noch einen
Masterstudiengang angeschlossen, der im März des kommenden Jahres mit meiner
schriftlichen und handwerklichen Masterarbeit abgeschlossen sein wird.
Eine
Ausstellung gab es auch schon von mir, als unsere Stadt für ein Kulturprojekt
nach Bildhauern und anderen Künstlern gesucht hat. Allerdings habe ich dort
weniger Tiere als Fantasy-Wesen ausgestellt.
Ich
liebe es, die Monster aus Science-Fiction- und Fantasy-Filmen aus Metall
nachzubilden.
Sean,
der Mann, der mich mit seiner bloßen Existenz schon in den Wahnsinn treiben
kann, hat die Ausstellung zusammen mit seiner Mutter Jasmine besucht.
Au,
verdammt! Nun denke ich schon wieder an ihn!
Nein,
eigentlich an Jasmine und ihren Auftrag, denn Seans Mutter war so begeistert
von meinen Metall-Tieren, dass sie sich eine Froschfamilie für ihren Fischteich
gewünscht hat.
De
facto ist das sogar die nächste Auftragsarbeit, bevor ich mein privates Projekt
in Angriff nehmen kann.
~*~
Eine
schlaflos und schweißnass verbrachte Nacht voller Gedanken an meine
unwillkommenen Gefühle und die monströse Zwickmühle, in der ich stecke, lässt
sich nur unter der Dusche halbwegs vertreiben und ich bin ziemlich mies gelaunt,
als ich zur Uni fahre, um an meinen Kursen teilzunehmen.
Die
Workshops vergehen in frustrierend langsamem Tempo und ich bin noch schlechter drauf,
als ich wieder nach Hause komme.
Ich
muss dringend zum Friseur. Mein Undercut mit hoch angelegtem Fade ist schon
wieder zwei Wochen alt und die Stoppeln im Nacken machen mich irre.
Deshalb
gehe ich nach einem schnellen Mittagessen zu meiner Cousine Serpil und ihrem
Mann Adal, die einen richtig schicken Haarsalon besitzen.
Serpil
begrüßt mich fröhlich und stellt mir sofort einen Kaffee und ein Glas Wasser
hin, dann holt sie einen Stapel Zeitungen und vertröstet mich für eine Weile,
weil Adal noch mit einem anderen Kunden beschäftigt ist.
Da ich
ohne Termin aufgetaucht bin, ist das nicht weiter tragisch.
Wahllos
schnappe ich mir eine der Zeitschriften. Wenn ich beim Friseur sitze, ist mir
furchtbar egal, ob ich ein Klatschblättchen lese oder ein Wissenschaftsmagazin.
Ich
blättere einfach nur durch, überfliege, lese quer, in diesem hier ist sogar ein
Interview mit einer Schauspielerin, die ich echt gern sehe.
Mich
nerven die belanglosen Fragen, die man ihr gestellt hat, und ich blättere
ziemlich schnell weiter.
Eine
Doppelseite klappt auf, auf der eine Frau Doktor Gertrud Bruckner mir
werbewirksam entgegenlächelt. Diese Rubrik habe ich schon in etlichen Zeitungen
gesehen, sogar in der Hurra, die ich als Teenie immer gelesen habe.
Leser
fragen, Frau Doktor antwortet.
Na
dann, weide ich mich halt ein wenig am vermeintlichen Leid meiner Mitmenschen
und lese, welch armseligen Probleme diese wohl haben könnten.
Tja,
schon die zweite Frage mit dazugehöriger Antwort demonstriert mir nachhaltig,
dass es keineswegs um Luxusproblemchen geht, sondern um echte Schwierigkeiten.
Manche
brauchen therapeutische Hilfe, andere haben Fragen in Sachen Sexualleben,
wieder andere haben medizinisch-peinliche Fragen, die sie offenbar lieber
halbanonym in einer Zeitschrift breittreten, als ihren Hausarzt zu
fragen …
Hm,
interessant!
Da ist
eine Transfrau, die nicht weiß, wie sie ihrer Ehefrau sagen soll, dass sie eben
kein Mann ist. Was hat Frau Doktor darauf wohl geantwortet?
Ich
lese beide Abschnitte gründlich und bin angenehm überrascht von der
feinfühligen und gelungenen Antwort der Kummerkastentante.
Ohne
lange nachzudenken, klappe ich das Magazin zu, um dessen Namen zu lesen.
Illu
für die Frau, aha.
Okay,
dann hat wenigstens dieses Heftchen offenbar eine erstzunehmende Rubrik zu
bieten – also abgesehen vom Kreuzworträtsel …
Hätte
ich neben der drölfhundertvierzigsten Diät, dem eine millionsten
So-kaschieren-Sie-Ihre-unmögliche-Figur-Tipp und dem neuesten
Mondschein-Horoskop wirklich nicht vermutet.
Ist
wahrscheinlich so wie die ‚ernsten Reportagen‘, die man im Playboy
findet …
Ich
beschließe, die anderen Zeitschriften, die Serpil mir hingelegt hat, auch noch
nach diesen Kummerkasten-Rubriken zu durchsuchen, und finde tatsächlich zwei
weitere.
Auch
die dort erwähnten Doktorinnen klingen sehr nett und einfühlsam, weshalb mir
der Verdacht kommt, dass es sich bei dieser Sparte nicht um standardisierte
Textbausteine, sondern um echte recherchierte Antworten handeln muss.
Ob
diese Frau Doktor Bruckner vielleicht auch einen Rat für mich hat?
Im
Geiste formuliere ich auf überzogene Art meine Fragestellung: Hallo Frau
Doktor. Ich bin halber Türke und als solcher ein Vollmacho, quasi
‚geburtsbedingt‘. Dabei stehe ich auf Kerle und weiß nicht, wie ich mich outen
soll oder ob ich es muss, wenn ich irgendwann mal so was Ähnliches wie eine
Beziehung haben will.
Ich
pruste leise und lege die Zeitung wieder weg.
Unmöglich,
dahin zu schreiben.
Das
ist nun wirklich unter meiner Würde, oder nicht?
Ich
sehe in die breite Spiegelfront vor mir und beobachte den Mann meiner Cousine.
Adal
ist hetero, er und Serpil haben drei Kinder.
Was
würde er wohl sagen, wenn ich ihm erzählte, dass ich schwul bin und
ausschließlich Männer flachlege?
Shit,
solche Gedanken bringen nichts!
Vielleicht
sollte ich doch einfach mal mit meinem deutschen Vater reden?
Aber
er macht genau die gleichen dämlichen Schwulensprüche wie alle anderen in
meinem Umfeld!
Also
alle außerhalb des Club Loveshack …
Kapitel 2 Sean ~ Fremde Probleme
„Ich habe dir alle neuen Zuschriften in den
Posteingang gelegt, Seany!“, verkündet meine Assistentin Charlotte, als ich die
gut klimatisierten Büroräume unserer Redaktion betrete.
„Danke, Süße. Ich schaue sie gleich durch.“
Ich werfe meine Tasche auf den Schreibtisch und hänge meine Jacke an die
Garderobe in der Ecke meines Büros, um anschließend zuerst einen Abstecher zur
Teeküche zu machen.
Ich brauche Kaffee!
Auch wenn ich gebürtiger Brite bin, läuft mein
Körper quasi nur auf Kaffee.
In der offenstehenden Bürotür stoße ich
beinahe mit Charlotte zusammen, die einen verheißungsvoll duftenden Becher
voller schwarzem Trinkgenuss für mich anliefert.
„Oh, tausend Dank, Süße! Ist irgendetwas
Spannendes dabei gewesen?“, frage ich, den Becher übernehmend, und deute auf
den Eingangskorb auf meinem Schreibtisch.
„Wie man es nimmt“, sie hebt die Schultern,
„vielleicht gefällt dir ja, was ich ganz obenauf gelegt habe.“
Grinsend gehe ich zu dem ergonomisch
angepassten Bürostuhl, um mich darauf fallen zu lassen. „Mal sehen …“
Ich greife nach dem ersten der Briefe, denn
ganz klassisch sind etliche, etwa sechzig Prozent, aller Zuschriften an meine
Rubrik noch immer postalisch.
Der Rest erreicht eine der fünf
E-Mail-Adressen, die ich benutze.
Vier Wochen- und ein Monatsmagazin, allesamt
mit der Hauptzielgruppe Frauen, betreue ich in der Sparte: Sie fragen, wir
antworten.
Da sich viele Fragen doppeln, heftet Charlotte
die entsprechenden Mehrfach-Einsendungen zusammen und ich suche mir aus, wessen
Text ich für die Fragestellung und meine Beantwortung nutze.
Ich bin übrigens Frau Doktor Annegret
Kiesewetter, Frau Doktor Gertrud Bruckner, Herr Doktor Erwin
Fassbruch, Frau Doktor Elisabeth Schmeinck und Frau Doktor Lisa
von Birkenthal.
Tja, eigentlich bin ich Herr Doktor Sean
William Jenkins, aber für die Zeitschriften mussten es andere Namen sein.
Genau genommen sind alle frei erfunden, haben
eine ebensolche Vita, die seit Ewigkeiten existiert und auch von meinen
Vorgängern schon verwendet wurde, um den hilfesuchenden Leserinnen eine
Anlaufstelle zu bieten.
Charlotte steht noch neben meinem
Schreibtisch, während ich die in ihren Augen wichtigste Zuschrift überfliege.
Der Einsender ist ein Mann, was an sich schon
erstaunlich ist, und er ist offenbar schwul und sehr unglücklich.
Hm, tatsächlich genau das, was ich sehr gern
beantworten werde.
Ich nicke vor mich hin, schürze die Lippen und
sehe zu Charlotte. „Volltreffer, Süße. Ich schau den restlichen Stapel in Ruhe
durch.“
„In Ordnung, wenn du was brauchst, ruf mich,
ich kümmere mich jetzt erst mal um die E-Mails für Doktor Annegret.“
Wir kichern beide blöde, auch wenn das mit
Sicherheit sehr fehl am Platze ist.
„Mach das. Denk dran, dass wir Ende der Woche
auch für die Chatterbox liefern müssen.“
„Hey, normalerweise bin ich diejenige, die
dich an den Zeitplan erinnern muss!“, erwidert sie lachend.
Ich grinse frech und widme mich nun endlich
mit voller Aufmerksamkeit dem Brief von ‚Yilmaz S.‘.
Sehr geehrte Frau
Doktor Bruckner,
Ich
wende mich an Sie, weil ich einfach nicht mehr weiterweiß.
Seit
etwa sechs Jahren bin ich mir sicher, dass ich schwul bin, und bislang hatte
ich auch nie Probleme damit, anonymen und unverbindlichen Sex zu suchen und zu
finden.
Seit
kurzem gibt es aber einen Mann in meinem Leben, bei dem ich feststelle, dass
ich ihn nicht mit anderen teilen und ganz für mich allein haben will.
Mein
Problem dabei ist, dass eine direkte Annäherung meinerseits an diesen Mann
meinem aufgebauten und sehr gepflegten Image absolut widersprechen würde.
Ich
genieße meine Ungebundenheit, propagiere das auch bei jeder sich bietenden
Gelegenheit.
Wie
komme ich aus dieser Zwickmühle heraus, ohne mein Image aufzugeben?
Dadurch,
dass ich zur Hälfte Türke bin, muss ich meinem türkischen Freundeskreis
gegenüber auf jeden Fall der Macho und coole Draufgänger bleiben, der ich
aktuell bin. Natürlich ungeoutet!
Wie
gesagt, ich weiß nicht weiter. Vielleicht haben Sie einen Rat für mich?
Mit
freundlichen Grüßen
Yilmaz
S.
Ich greife blind nach meinem Kaffeebecher und
lese den Text mehrfach.
Junge, Junge, der hat sich aber in eine blöde
Lage gebracht …
Mir ist durchaus bewusst, dass die
Zugehörigkeit zu zwei Kulturkreisen mitunter für Probleme sorgen kann, aber der
Gute scheint es in diesem Fall mit seinem Image eindeutig übertrieben zu haben.
„Hm“, mache ich und lege den Brief beiseite.
Bevor ich darauf antworten kann, muss ich gründlich nachdenken.
Immerhin erfordert mein Rat an ihn einiges an
Fingerspitzengefühl, um niemanden zu beleidigen.
Zu unseren Leserinnen gehören ganz sicher auch
türkisch-stämmige Frauen, die nicht amüsiert sind, wenn ich ihm nun geradeheraus
rate, zu sich und seiner Sexualität zu stehen und auf seinen
Macho-Freundeskreis zu pfeifen.
Die anderen Zuschriften sind nur mäßig
spannend, manche erfordern echte Standardantworten, die Charlotte sich aus
einem Pool ebensolcher heraussuchen könnte, um sie zu beantworten.
Ich kümmere mich darum, Zeitschrift für
Zeitschrift abzuarbeiten, und leite die fertigen Frage-Antwort-Texte an den
jeweiligen Redakteur weiter.
Bereits kurz nach der Mittagspause bin ich für
heute mit dem Standardkram durch und kann mich wieder Yilmaz und seinem Problem
widmen.
Zu diesem Zweck will ich mit einem türkischen
Kollegen sprechen, der in der Redaktionsabteilung Mode arbeitet.
Wie ich weiß, ist er absolut hetero und wird
mir zumindest verraten können, wie Yilmaz’ Freunde ein mögliches Coming-out
aufnähmen.
Unser Verlagshaus ist riesig. Während ich in
einem der Stockwerke arbeite, die für mehrere der angebotenen Illustrierten
schreiben, beansprucht das Magazin, für das Ahmet arbeitet, eine ganze Etage.
„Ahmet, hast du ein wenig Zeit für mich?“,
frage ich, als ich zwei Stockwerke höher in das Großraumbüro der Modeabteilung
eintrete.
Wie immer herrscht heilloses Chaos in dem
weitläufigen Raum.
„Hey Sean, gib mir zwei Minuten!“, ruft Ahmet
zurück und ich schlendere durch das Büro, um hier einen Blick auf
Laufstegfotos, dort einen auf einen Haufen Handtaschen zu werfen.
An den Wänden hängen die aktuellen
Themenvorgaben, anscheinend ist gerade irgendeine Modewoche irgendwo auf der
Welt, über die berichtet werden soll.
Natürlich nehmen die Themen Mode und Make-up
in einer Frauenzeitschrift den größten Anteil ein.
Entsprechend ist dies hier auch nur die
Redaktion für eine der fünf Zeitungen, für die ich arbeite.
Gegenüber, in einem ähnlich großen Bürosaal,
ist das Team Make-up eingerichtet.
„So, jetzt habe ich Zeit für dich. Was gibt’s?“,
will Ahmet wissen, und nickt in Richtung Küchenzeile. Offensichtlich braucht er
einen frischen Kaffee.
„Ich habe ein paar Fragen an dich bezüglich
des Alltags eines Türken in Deutschland“, beginne ich, kaum dass wir uns eine
ruhige Ecke auf einem der breiten Flure gesucht haben.
„Oh! Das klingt spannend! Was genau willst du
wissen?“
„Ich habe eine Zuschrift von einem Deutsch-Türken,
der in seiner türkischen Clique als ziemlicher Macho auftritt. Er ist schwul
und natürlich nicht geoutet, hat sich nun aber offenbar in einen Kerl verguckt
und weiß nicht, wie er das hinbekommen soll.“
„Wow … Das wird verdammt schwierig.“
Ahmet mustert mich betroffen.
„Das hatte ich befürchtet. Ich würde ihm
grundsätzlich dazu raten, diskret zu bleiben und sich nicht schlagartig zu
outen. Trotzdem soll er aber ruhig sein Glück versuchen, finde ich. Bislang
scheint er sich mit unverbindlichen Geschichten über Wasser zu halten.“
„Ja, ich stimme zu, sich zu outen, könnte
fatal enden. Immerhin ist er nur halber Türke, weshalb er es in der türkischen
Gemeinde sowieso schon nicht leicht hat.“
„Okay, dann werde ich versuchen, diese Aspekte
einzubeziehen, wenn ich ihm antworte.“
„Willst du das in deiner Rubrik tun?“, fragt
er.
„Ja, eigentlich schon, deshalb wollte ich ja
ein wenig Hintergrund von dir.“
Wir reden noch eine Weile, vor allem darüber,
wie ich alles politisch korrekt formulieren kann, dann kehre ich in mein Büro
zurück.
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