Leseprobe
Eisige
Begegnung
Wie lange will ich eigentlich noch hier sitzen und anderen
dabei zusehen, wie sie Spaß haben?
Mein Blick schweift durch den winterlichen Park. Die
knöcheltiefe Schneedecke zeigt nur bei sehr genauem Hinsehen, dass sie von
zahllosen Fußspuren zu einer dichten weißen Masse zusammengedrückt ist. Die
Gerippe von Bäumen und Sträuchern biegen sich unter absurden Anhäufungen von
Schneeflocken.
Es ist kalt, mindestens zehn Grad minus, dennoch kommt es
mir nicht so eisig vor. Vermutlich dämmt die Schneedecke einiges ab, denn der
See, an dessen abgeschrägtem Hochufer ich auf einer Parkbank sitze, ist
meterdick zugefroren.
Nur deshalb ist es möglich, dass sich hunderte von Menschen auf der spiegelglatten Fläche versammelt haben, um auf Schlittschuhen ihre Runden zu drehen.
Am rechts von mir gelegenen, mit einer soliden, niedrigen
Steinmauer eingefassten Teil des Sees, hat die Feuerwehr einen Diskobereich
eingerichtet. Jetzt, in den späten Nachmittagsstunden, dröhnen Evergreens und
Charthits aus den riesigen Boxen, während bunte Lichtkreise die Eisfläche
bemalen.
Das Lachen der Schlittschuhfahrer dringt zu mir, ich schiebe
die behandschuhten Finger tiefer in die Taschen meines Mantels und ziehe den
Kopf ein, bis mein Kinn in meinem Schal verschwindet.
Schräg gegenüber, Luftlinie über das Eis vielleicht hundert
Meter, stehen sogar eine Würstchenbude und ein Getränkestand.
Glühwein, heißer Kakao und Kaffee erfreuen sich großer
Beliebtheit.
Hin und wieder treibt eine Windböe den Duft des Grillguts zu
mir, lockt mich.
Mein Blick fällt auf die neben mir stehenden Schlittschuhe.
Ich glaube, es ist mindestens zehn Jahre her, dass ich sie zuletzt benutzt
habe. Ich müsste sie nur anziehen und meine Schuhe in den Rucksack packen, aufs
Eis steigen und rüberfahren.
Vielleicht ein paar Runden drehen, aber …
Mein Gedanke bricht ab, als irgendwo hinter mir Rufe laut
werden. Ich wende den Kopf beinahe automatisch. Möglicherweise bin ich einfach
zu neugierig – oder zu dankbar für die Ablenkung, an der ich mich gern einige
Augenblicke lang festhalten will.
Ebenso automatisch beginne ich zu lächeln, als ich des
Ursprungs des Gejohles ansichtig werde.
Eine Gruppe von jungen Frauen und Männern kommt aus Richtung
des Parkplatzes, der an dieser Seite des Sees liegt, auf mich zu. Sie werfen
sich Sprüche an den Kopf, ziehen einander gegenseitig auf.
Ein lautloses Seufzen schickt meinen Atem in einer kleinen
Wolke auf die Reise.
Wie schön ist es, eine Clique zu haben, irgendwo dazuzugehören …
Ich wende mich wieder dem Geschehen auf dem Eis zu, als die
Gruppe meine Bank umrundet, um sich auf dem flachen Hang vor meinen Füßen die
mitgebrachten Schlittschuhe anzuziehen.
Wieder verfalle ich in Beobachtungen und wehmütige
Erinnerung.
„Stört es Sie, wenn wir uns kurz hier hinsetzen?“, dringt
eine Stimme mit ernstem Ton in meine Ohren. Trotzdem benötige ich zwei
Wimpernschläge lang dafür, bis mir klarwird, dass ich angesprochen wurde.
Ich hebe suchend den Blick und treffe auf den eines jungen
Mannes, der links von mir am freien Stück der Bank steht. Eine Freundin von ihm
steht daneben, ich mustere auch sie ganz kurz, lächle und nicke.
„Natürlich nicht!“, versichere ich und nehme, um Platz für
weitere Leute zu schaffen, meinen offenen Rucksack mit den Schlittschuhen von
der Bank, um sie außen neben mir abzustellen.
Das Mädchen bedankt sich und ruft: „Elena! Komm her, hier
ist genug Platz!“
Die Angesprochene braucht keine fünf Sekunden, um neben der Ersten
auf die Bank zu fallen. „Echt cool, ich hätte sonst warten müssen, bis Malte
mir seine Plastiktüte zum Draufsetzen leiht.“
Sie sieht mich kurz an, schenkt mir ein Lächeln, welches ich
erwidere.
Als die jungen Frauen sich mit geschulterten Rucksäcken und
auf Schlittschuhen seitlich zum Ufer hinabbewegen, kann ich es mir nicht
verkneifen, ihnen „Viel Spaß!“ zu wünschen.
„Wieso fahren Sie nicht?“ Die Frage kommt direkt von links
und es ist der Mann, der mich eben noch um Erlaubnis gefragt hat. Offenbar ist
mir entgangen, dass er den Mädchen den Vortritt gelassen hat.
Nun sitzt er über seine Schenkel gebeugt neben mir und
schnürt an seinen Schlittschuhen, während er mir das Gesicht zuwendet.
„Sie haben doch auch Schlittschuhe dabei!“
Ich seufze vernehmlich, was mich ärgert. „Ich kann mich
nicht aufraffen“, antworte ich wahrheitsgemäß und ernte ein fröhliches Lachen.
Erneut mustere ich ihn in der beginnenden Dunkelheit.
Sein Haar ist fast vollkommen unter einer dicken Fleecemütze
verborgen, nur zwei dunkle Strähnen und seine kurzrasierten Koteletten sind
sichtbar. Er hat ebenso dunkle Augenbrauen und unter ihnen blitzt ein Paar Augen
hervor, deren Farbe mich an Kornblumen erinnert. Tiefblau und mit einem
belustigten Funkeln darin.
„Sie sind bis hierher gekommen, die paar Schritte bis aufs
Eis schaffen Sie doch wohl auch noch!“ Er lacht.
Ich bin vielleicht zehn Jahre älter als er, kein
Tattergreis! Entsprechend empört richte ich mich weiter auf und blicke ihn mit
großen Augen an. „Na, so alt bin ich ja nun auch nicht!“
Erst an seiner Reaktion – einem wirklich aparten Zwinkern
und noch lauterem Lachen – erkenne ich, dass er mich aufziehen wollte.
„Dann stellen Sie sich nicht so an! Die Musik ist gut, das
Wetter herrlich, tun Sie, weshalb Sie hergekommen sind!“
Das sagt er so, aber womöglich hat er recht?
Ich nicke und sehe wieder neben mich in den Rucksack.
„Mann, Gustav! Hör auf den Kerl anzugraben und beweg deinen
Arsch aufs Eis!“, brüllt es vom Rand der Eisfläche weiter unten.
Erschrocken fliegt mein Blick zu der mittlerweile komplett
dort versammelten Clique, die wohl nur noch auf … Gustav … zu warten
scheint.
„Tut mir leid, nehmen Sie das nicht so ernst, ja?“
Ich nicke automatisch. Was daran sollte ich auch ernst
nehmen?
Mein heimlicher Motivationstrainer erhebt sich, nachdem er
seine Halbstiefel in die dreieckige Holstertasche gesteckt hat. Die schwarzen
Lederschlittschuhe an seinen Füßen sind meinen sehr ähnlich. Keine
Eishockeyschuhe, wie viele andere sie heutzutage tragen. Auch hat er den
Kufenschutz noch nicht entfernt. Der junge Mann weiß, wie man seine
Eiskunstlaufschuhe pflegt …
Seine langen Beine wirken noch länger, als er sich im Gehen
noch einmal umwendet. „Viel Spaß“, wünsche ich auch ihm und er lächelt breit.
„Würde ich Ihnen ja auch wünschen, aber nur, wenn ich Sie
nachher da unten irgendwo treffe.“
Ich lache auf. „Sollte das passieren, gebe ich einen
Glühwein oder Kakao aus, okay?“
Er nickt und verschwindet, begleitet von weiteren Rufen
seiner Freunde, in Richtung Eis.
„Wird ja auch mal Zeit!“
„Musst du eigentlich jeden Typen anbaggern?“
Unten streift er den Kufenschutz ab, steckt die
Kunststoffschienen in seine Tasche und schließt den Reißverschluss, bevor er
sie sich diagonal umhängt.
Während ich ihm nachsehe, kramen meine Hände tatsächlich im
Rucksack und ich hole meine Schlittschuhe heraus.
Ich beschließe, mich darauf zu konzentrieren, was ich hier
mache, und kümmere mich darum, meine Stiefel gegen die eistauglichen Schuhe zu
tauschen.
Ich fädele die langen Schnürsenkel ein, ziehe sie straff,
bis ich die Enden verknoten und in den Bund meiner Socken stecken kann. Ungewohnt
fühlt es sich an, dabei doch auch vertraut. So als wüssten meine Füße noch ganz
genau, was es bedeutet, in dem ausgekühlten Leder zu stecken.
Ich beuge die Knöchelgelenke prüfend nach links und rechts,
keine Druckstellen, alles gut.
Also los. Stiefel in den Rucksack und runter zum Ufer.
Natürlich nehme auch ich den Kufenschutz erst ab, wenn ich auf der Eisfläche
angekommen bin.
Nun gilt es. Kann ich es noch?
Die ersten prüfenden Gleitschritte auf der hier mittlerweile
dunklen Eisfläche sind kurz und besitzen ganz sicher die Grazie eines
Nilpferdes. Egal, mit jedem weiteren Schritt werden die Gleitphasen länger,
mein Gleichgewichtsgefühl besser und die Schwünge meiner Beine runder.
Wer hätte das gedacht? Nach so vielen Jahren wieder auf dem
Eis, finden meine Schlittschuhe und ich einen gemeinsamen Rhythmus, der mich
zügig über die nasskalte Fläche bewegt. Ich erreiche den Teil der Eisfläche, an
der die Lichtkreise der Diskothek tanzen.
Es macht Spaß!
Genau den hat mir Gustav doch auch gewünscht, oder nicht?
Ein Grinsen schiebt meine Mundwinkel hoch und ich höre auf,
den Blick immer wieder auf das Eis zu senken.
Ein schneller Dreh, weiter geht es rückwärts. Natürlich mit
dem nötigen Schulterblick, um den zahlreichen, beweglichen Hindernissen
ausweichen zu können.
Kurven mit übereinandergestellten Füßen funktionieren so gut
wie eh und je, Richtungswechsel ebenso. Diese Tatsachen hinterlassen ein
Glücksgefühl in mir und ich bremse ab, als ich kapiere, dass ich mich weit von
der bunt ausgeleuchteten Eisfläche entfernt habe.
Na gut, ich sollte in der immer tiefer werdenden Dunkelheit
nicht hier draußen bleiben, sondern lieber zurück zur Disko.
Dort angekommen drehe ich wie alle anderen ein paar Runden
und muss mir selbst eingestehen, dass es wahnsinnig viel Spaß macht, ohne Druck
und einfach aus guter Laune heraus eiszulaufen. Ob ich es mal mit einer kleinen
Pirouette versuche?
Bevor ich noch lange darüber nachdenken kann, drehe ich mich
um mich selbst, immer wieder. Herrlich!
Grinsend verlangsame ich die Bewegung und komme zum
Stillstand, doch bevor ich wieder anlaufen kann, um nun doch endlich dem
Lockruf des Bratwurstduftes zu folgen, schlägt mir jemand mehr oder minder
sacht vor die Schulter.
„Wahnsinn, können Sie auch einen Rittberger oder einen
Axel?“
Verwirrt sehe ich von meiner Schulter zu … Gustav.
„Konnte ich mal. Aber mit Rucksack und Mantel ist das eher
schwierig.“
„Hm, ich halte Ihren Rucksack und den Mantel, wenn Sie es
mir vormachen, okay?“
Abwehrend schüttle ich den Kopf. „Nein, wirklich. Ich glaube
nicht, dass ich das noch hinkriege.“
Er sieht mich ein wenig enttäuscht an, denke ich, aber das
kann ich ja auf andere Art wieder ausbügeln?
„Stattdessen könnte ich aber nun, wo ich so sauviel Spaß
habe, mein Versprechen einhalten … Glühwein, Kakao? Was darf’s denn sein?“
„Kakao klingt gut. Ich bin gleich wieder da!“, sagt er und
wendet sich irgendwelchen Leuten zu, die in der Nähe zusammenstehen. Ah, seine
Clique.
Ich nicke und warte. Offenbar meldet er sich ab, um mich
begleiten zu können.
Über die Musik hinweg ist es nicht leicht, mitzuhören, was
er und seine Freunde sagen, aber bruchstückhaft schnappe ich ein paar
anzügliche Sprüche auf, die mich kopfschüttelnd grinsen lassen.
Wäre ich auch so, wenn ich … Freunde hätte?
Bestimmt!
„Okay, wir können.“ Gustav steht wieder neben mir und ich
habe Mühe, meinen unverwandten Blick von seiner Clique zu nehmen.
„Ihre Freunde sind ja sehr besorgt um Ihr Privatleben“, sage
ich, weil ich es mir nicht verkneifen kann.
„Sagen Sie nicht, Sie hätten gehört, was die Spinner vom
Stapel gelassen haben?“
Ich mustere ihn. „Die üblichen Sprüche, nehme ich an?“
Er nickt. „Ja, sie können es nicht lassen.“
„Machen Sie sich nichts draus, es gibt Schlimmeres.“ Zum
Beispiel, keine Clique zu haben …
Aber es nutzt nichts, sich darüber noch Gedanken zu machen –
immerhin habe ich alle Kontakte abgebrochen.
Gemeinsam setzen wir uns in Gang, um zum Getränkestand zu
gelangen. Zum Anstellen müssen wir vom Eis, und ich stelle erstaunt fest, dass
er seinen Kufenschutz ebenso herauskramt wie ich meinen.
„Sie sind sehr pfleglich mit Ihren Schlittschuhen“, entfährt
es mir, als ich mich wieder aufrichte.
„Gehört sich ja auch so“, erklärt er mir und reicht mir eine
Hand, damit ich leichter hinter ihm her auf das Ufer klettern kann.
Ich ergreife sie mehr im Reflex und wenig später stehen wir
an, um zu bestellen.
„Haben Sie zufällig auch Hunger?“, frage ich mit einem Wink
in Richtung Grillbude, kaum dass ich das Wechselgeld in der Hand halte.
„Ich könnte ein Würstchen vertragen“, gibt er zurück und
setzt dazu an, mir zu folgen.
„Nein, suchen Sie uns doch schon mal einen Tisch, ja?“ Da er
die Getränke festhält, kann ich auch allein weitergehen. „Ketchup oder Senf
dazu?“
„Weder noch, vielen Dank!“
Einige Minuten später überreiche ich ihm seinen Anteil von
meiner Beute und er schiebt mir den gottseidank noch dampfenden Becher Kakao
zu.
„Danke.“
Ich nicke nur. „Guten Appetit.“
„Ich bin übrigens Mika. Mika Gustav“, sagt er und reicht mir
seine vom Handschuh befreite Rechte.
Ich ergreife sie. „Jaron Allenstein.“
„Freut mich!“, befindet er und nimmt sein Bratwürstchen
mitsamt Brötchen von dem kleinen Papptablett. „Vielen Dank noch mal.“
„Nicht dafür“, wiegele ich ab und widme mich meiner
Nahrungsaufnahme.
Wir essen mehr oder minder schweigend, aber ich muss
zugeben, dass ich den einen oder anderen verstohlenen Blick auf Mika werfe.
Er sieht für meine Begriffe ziemlich gut aus, besonders
gefallen mir die Grübchen in seinen Wangen, wenn er lächelt.
Ertappt lasse ich meine Mundwinkel zucken, weil mir bewusst
wird, dass ich ihn noch immer kauend angestarrt habe. Er grinst mich frech an –
wobei seine Grübchen erst sichtbar werden.
„Sorry“, murmele ich und kann meine Augen nicht von seinen
Mundwinkeln und den kleinen Einkerbungen in seiner glatten Haut losreißen.
Ersatzweise beiße ich erneut von meinem Bratwurstbrötchen ab und überlege, ob
er mich jetzt aus- oder anlacht.
„Wofür genau haben Sie sich jetzt entschuldigt?“, fragt er
belustigt.
Ich kaue zu Ende und schlucke, bevor ich antworte: „Für das
Anstarren, ist nicht besonders höflich …“
„Ich kann damit leben, von einem so gutaussehenden Mann
angestarrt zu werden.“
„So, so“, erwidere ich und trinke Kakao, bevor ich fortsetze.
„Könnten wir uns auf Vornamen und Du einigen?“
Er nickt. „Gern. Ich mag deinen Namen.“
„Echt? Ich nicht. Er ist zu ausgefallen, finde ich.“
„Genau das mag ich. Du heißt wenigstens nicht wie ein
Rennfahrer …“
„Haben sie dich wirklich nach Mika Häkkinen benannt?!“
„Ja, mein Vater ist Formel-1-Fan und meine Mutter hat
notgedrungen mitgeschaut … Sie mochte den Namen …“ Er zuckt mit den
Schultern.
„Ist ja auch ein schöner Name.“ Es beruhigt mich, dass wir
das Thema ‚Anstarren‘ hinter uns gelassen haben. Dennoch wird mir klar, dass
die Sprüche seiner Freunde wohl nicht bloß blödes Aufziehen waren. Mika steht
auf Männer.
Ich gratuliere mir zu der verspäteten Erkenntnis und
schüttle über mich selbst den Kopf.
„Was hast du?“
„Schon gut.“
„Hm, na gut …“
Wir essen auf, trinken den mittlerweile doch kalten Kakao
und hangeln uns wieder die Böschung hinab zum Eis. Um den Kufenschutz
abzunehmen, reichen wir uns eine Hand, an der der jeweils andere sich abstützen
kann.
„Willst du lieber allein weiterfahren?“, fragt er und ich
zögere, wie ich jetzt wohl am besten antworten kann.
Einerseits … „Ich will dich nicht von deinen Freunden
fernhalten.“
„Tust du nicht.“ Auf meinen fragenden Blick hin setzt er
hinzu: „Ich habe ihnen gesagt, dass ich noch ein paar Runden drehen will, sie
wollten vorhin schon nach Hause. Den meisten war kalt.“
„Ah, ich verstehe. Dann … halte ich dich anstatt von
deinen Freunden nun vom Rundendrehen ab?“
Er lacht. „Nein, ich hab dich vorhin immer wieder gesehen,
du dürftest schnell genug sein, um mich nicht aufzuhalten.“
„Das beruhigt mich.“ Obwohl es mich zeitgleich auch
beunruhigt … Die Eisfläche ist schließlich nicht gerade taghell
ausgeleuchtet. Um mich gesehen zu haben, muss er nach mir gesucht haben.
Wir bleiben noch fast zwei Stunden auf dem Eis, bevor uns zu
kalt wird und wir nach dem Anziehen der normalen Stiefel noch einen heißen
Kakao trinken.
„War echt nett mit dir“, sagt Mika zum Abschied und ich
überlege, ob es das trifft.
Vielleicht.
Ich weiß es nicht. Ist wohl zu selten geworden, dass ich mal
nicht mit mir allein bin. Aber darüber herumheulen bringt nichts, immerhin habe
ich sämtliche Kontakte abgebrochen, nicht andersherum.
© Nathan Jaeger
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